Die Augen der Medusa
Datum: 17.06.2025,
Kategorien:
Sonstige,
... genauer, war es ein großes Risiko. Seltsamerweise vertraute ich Sofia. Ihre Stimme verriet nichts Argwöhnisches.
Ich löste das Tuch, hielt es einen Moment in den Händen ohne meine Augen zu öffnen, atmete tief durch und machte sie auf.
Über mir war ein wunderbarer Sternenhimmel. Er leuchtete hell, deutlich war die Milchstraße zu erkennen, die sich wie ein Band über den Himmel zog. Hier war die Dunkelheit nicht durch die allgemeine Lichtverschmutzung gestört und brachte die Lichter der Nacht deutlich hervor. Dazu kam die klare, kalte Luft, die dem Ganzen was Besonderes gab.
Tief atmete ich durch, sah in die Ferne, an der ich Lichter zu erkennen glaubte. Dort schien ein Dorf oder eine kleine Stadt zu liegen.
Ich wendete meine Augen hin und her, hatte großen Respekt davor meinen Kopf zu drehen, wollte Sofia nicht einmal aus den Augenwinkeln sehen.
Soweit ich es überblicken konnte, befanden wir uns auf einer Art kleinem Plateau, das wenige Meter vor mir endete. Wie es dort weiterging, konnte ich nicht sagen. Vielleich war es nur ein Vorsprung, es konnte auch sein, dass es dort Hunderte Meter in die Tiefe ging. "Es ist wunderschön hier!", flüsterte ich vor Erhabenheit der Natur, die ich durch laute Worte nicht zerstören wollte.
"Ja ist es! Ich komme oft hier hoch, finde hier ein Gefühl der Freiheit. Der Berg engt mich ein, auch wenn er mich schützt. Wie lebst du?"
Ich erzählte Sofia von der Stadt, in der ich lebte, von meinem Zuhause und sie war eine ...
... aufmerksame Zuhörerin, die mich nicht unterbrach. Erst am Ende meiner Erzählung stöhnte sie auf.
"Es muss schön sein von vielen Menschen umgeben zu sein, mit ihren sprechen zu können, ein Gefühl des miteinander zu haben!", erläuterte sie ihre Gedanken, hatte Wehmut in der Stimme. "Sie können einem auch ganz schön auf den Wecker gehen, einen nerven. Ich habe zum Beispiel Nachbarn mit Kindern, die abends kein Ende finden. Ihre Sprösslinge lieben es, mit Gegenständen auf das Parkett zu schlagen. Die Trittschalldämpfung darunter ist schlecht, daher schallt es durch das ganze Haus. Außerdem scheinen sie es nicht gelernt in normaler Lautstärke zu sprechen. Sie schreien immer so laut, dass man jedes Wort verstehen kann!"
Sofia stöhnte wieder auf, diesmal aus einem anderen Grund.
"Kinder!", sprach sie leise aus, wobei ich meinte, Trauer in der Stimme zu vernehmen. "Wie lange habe ich keine Kinder mehr gesehen oder gehört. Ihnen dabei zuzusehen, wie sie spielen, es verfolgen zu können wie sie wachsen muss wunderbar sein, besonders wenn es Eigene sind. Ich hätte zu gerne welche gehabt, doch es blieb mir verwehrt!"
"Ja, die Eigenen, aber nicht die von anderen. Sie nerven nur!", kommentierte ich Sofias Gedanken, wurde dafür von ihr von hinten geschubst.
"Hey, was soll das?", fragte ich sie, hätte mich beinah aus gespieltem Ärger umgedreht, doch ich hielt mich im letzten Moment zurück.
"Kinder sind was Schönes, sie sind ein Teil von dir, tragen dein Erbe in sich. So wie du den ...