1. Roberta 03 - Sauna


    Datum: 04.06.2019, Kategorien: Erstes Mal

    ... wollten: Die Oberfläche war künstlich uneben gemacht worden und bemalt wie ein Tarnanzug. Fehlte nur noch, dass auch die auf das Tor zu führende Strasse naturbelassen gewesen wäre. Vielleicht war sie das ja einmal, früher.
    
    Ich kannte solche Anlagen, da ich für eine Firma arbeitete, die auch Kommunikations-Ausrüstungen für das Militär entwickelte, herstellte und installierte. Das sah ganz klar nach einem Festungseingang aus. Die betreffende Festung musste riesig sein, denn in kleine Festungen kann man nicht hineinfahren. Dies Tor war jedoch so gross, dass es kleine Flugzeuge durchlassen konnte. Es öffnete sich nur einen Spalt breit, liess uns durch und schloss sich dann wieder automatisch. Während wir hindurchfuhren, konnte ich die typische Segmentbauweise von solchen Toren erkennen. Ohne Zweifel ein Flugzeughangar im Berg. Weit und breit war kein Personal zu sehen. Alles vollautomatisch über einen kleinen Sender von Charles gesteuert, der gerade seinen Finger von dem betreffenden Knopf nahm. Wir waren nun im Berg.
    
    Die Strasse führte einfach im Berg weiter. Gelegentlich gab es Abzweigungen, aber der Staub auf der Strasse liess erkennen, dass diese schon lange nicht mehr verwendet worden waren. Da ich neben Charles sass, konnte mir dieser ansehen, dass ich neugierig geworden war und er begann zu erklären, nachdem ihm Roberta ins Ohr flüsterte «Paul was cleared.» -- Paul ist überprüft worden.
    
    Die Anlage wurde in den frühen Jahren des Kalten Krieges angelegt. Sie war ...
    ... einerseits ein kleiner Armeeflughafen und andererseits ein Horchposten mit Antennen, die weit bis nach Russland hinein horchen konnten, aber vor allem das Beringmeer überwachten. Der technische Fortschritt machte beide Funktionen überflüssig. Satelliten können heute mehr als Antennen und Spionageflugzeuge jemals konnten. Also wurde die gesamte Anlage deklassifiziert und zum Verkauf freigegeben. Niemand wollte es haben und der Preis sank. Roberta und Christina hätten das Ganze für einen Apfel und ein Ei erworben und zu einem Resort ausgebaut, das mittlerweile zahlungskräftige Kunden und Kundinnen aus ganz Alaska, aus Kanada und den USA anziehe.
    
    Jetzt ergab das NDA einen ganz anderen Sinn. Das Militär war daran interessiert, dass man eine solche Anlage im Notfall ganz rasch wieder reaktivieren konnte. Möglicherweise bekam Roberta von der Regierung sogar Geld für den Unterhalt der Anlage, eine sogenannte Hauswartsprämie. Solche Arrangements gab es auch andernorts. Manchmal war die Festung neu ein Museum, hier eben ein Ferienparadies.
    
    Mittlerweile hatten wir das Ende des Tunnels erreicht und waren wieder an der frischen Luft. Allerdings war es unterdessen zu dunkel um viel zu sehen. Charles fuhr auf einen grossen Parkplatz, auf dem noch mehr Fahrzeuge von diesem Typ standen, und hielt gleich beim Eingang in den Fels hinein. Dieser Eingang war kein Tarneingang mehr, sondern unterdessen ein normaler Hoteleingang. Ich konnte mir aber gut vorstellen, dass das hier einmal nicht so ...
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