1. The Beautiful Black Bull 06


    Datum: 07.07.2025, Kategorien: Verschiedene Rassen

    ... Ich will es dir ... und unserer Familie nicht zumuten! ... Ich kann gar nicht glauben, dass ich dir einen solchen Vorschlag gemacht habe. ... Es tut mir leid Frank, ... es tut mir so leid!..."
    
    Die mentale Erschöpfung, die überdeutlich in Nicoles heisererem Wispern mitschwang, brach am Ende in haltlosem Schluchzen auseinander. Es war herzzerreißend. Ich schluckte schwer, spielte die Nachricht ein zweites Mal ab und dann ein drittes Mal. Ein Glitzern schwoll in meinen Augenwinkeln an. Zwei flüssige Mikrobäuche, die zitterten, immer größer wurden und sich über die Lider zu wölben begannen. Ich wischte sie mit einer Fingerspitze hinfort. Gedankenverloren starrte ich eine Weile auf das Display und drückte dann den Aufnahmebutton, um meiner Frau eine Antwort zu senden.
    
    „Wir haben Minusgrade! Bitte sei vorsichtig und fahre langsam! ... Es ist sehr glatt! ... Ich bin hier wenn du kommst und dann reden wir ... ganz in Ruhe! ... Alles wird wieder gut ... meine kleine Tinkerbell!"
    
    Nachdenklich legte ich das Handy bei Seite, setzte mich auf und massierte mit kreisenden Bewegungen meine pochenden Schläfen. Erleichtert atmete ich auf. Ihre Worte waren ein ehrliches Bekenntnis an unsere Ehe, unsere Familie unser gemeinsames Leben. Nichts phrasenhaftes haftete ihnen an. Und doch spürte ich eine unterschwellige Enttäuschung in mir aufkeimen. Warum war das so? Nicole hatte Aman den Laufpass gegeben. Eine gute Entscheidung! Oder etwa nicht? Ich schloss die Augen und ließ meine ...
    ... Fantasie einen Moment in die Zukunft schweifen. Ich sah lustvolle Harmonie, die aus einer polyamoren Auenlandblase heraus tropfte. Eine naive Wunschvorstellung, die an der Realität zerschellen würde. Oder gab es einen Weg? Lohnte es sich vielleicht doch, über Nicoles Vorschlag nachzudenken?
    
    „Verdammt! ... Fuck you Aman!"
    
    Während mein Fetisch die buntesten Bilder malte und dabei mit meinem Verstand um die Entscheidungshoheit rang, spürte ich wie machtvoll Eifersucht und Erregung in mir tobten. Sogar jetzt zögerte ich, die Notbremse zu ziehen. Jene teuflische Mixtur war wie ein Rauschmittel, das mit vollkommener Reinheit durch meine Venen floss. Dabei fühlte ich mich Nicole näher als je zuvor, obwohl ein Teil von ihr im Laufe der Monate immer weiter aus unserer Zweisamkeit heraus gedriftet war. Ein unauflösbares Paradoxon, dem ich in masochistischer Weise verfallen war. Ich liebte meine kleine Tinkerbell. Ein Leben ohne sie wäre undenkbar und trotzdem konnte ich nicht aufhören, über ihren unfassbaren Vorschlag nachzudenken. Der Fetischteufel versprühte sein restliches Gift und hielt mich in quälender Ambivalenz gefangen.
    
    Ich setzte mich auf, zog mit einem Kugelschreiber eine Linie durch die Mitte eines Blattes und schrieb in die linke Kopfzeile das Wort „Pro" und in die rechte das Wort „Kontra". Einen langen Moment sinnierte ich, versuchte abzuwägen und jene auf uns zustürmenden Herausforderungen zu skizzieren, die unweigerlich Einzug halten würden, sollten wir diese ...
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