The Beautiful Black Bull 06
Datum: 07.07.2025,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
... Abenteuerreise unter den neuen Vorzeichen weiterführen. Der tobende Wirbel aus Worten und Empfindungen wollte sich nicht in strukturierte Formen gießen lassen. Mit fahrigen Fingern zerriss ich das Papier und schwang mich fluchend aus der Couch. Ich schritt auf das Panoramafenster zu, welches vom Boden bis hoch zur Zimmerdecke ragte. Tonnenschwere Gedanken walzten durch meinen Kopf flankiert von einem Gefühlschaos, das wie ein Rudel Wölfe an meinem strapazierten Geist zerrte. Ich fluchte in mich hinein und ließ ein kämpferisches Flüstern hervorzischen.
„Dieses Abenteuer ist ab heute vorbei! ... Es ist ... BEENDET! ... Goodby African Giant!"
Mein Blick streifte durch den schneebedeckten Garten. Seit einigen Tagen hatte sich ein winterlicher Zauber auf das Land hinabgesenkt, wie ein Schleier, der jede Sünde bedeckte und alles in weiße Unschuld tauchte. Sonnenstrahlen flammten durch die klirrend kalte Luft und übersäten jenes Idyll mit glitzerndem Lichtschein. Zwischen den hölzernen Gerippen kahler Bäume war eine Schneise entstanden. Die großen Schatten werfenden Birken, die unseren Garten an der südwestlichen Schmalseite säumten, waren im November umgelegt worden. Sie lagerten inzwischen fein säuberlich zu Feuerholz aufgestapelt unter der Carportüberdachung. Zukünftig würde der Sonnenuntergang nicht mehr von blätterbehangenen Baumkronen gefiltert werden. Bis in den späten Abend hinein konnte man jetzt bei einem Glas Wein die sommerliche Wärme genießen.
Es hatte sich ...
... einiges in unserem Garten verändert. Aman war nicht nur ein begnadeter Künstler und passionierter Gärtner, sondern darüber hinaus auch ein geschickter Handwerker. Das Prunkstück seines Schaffens war die Saunahütte, die sich unmittelbar neben der Terrasse aus der kristallen Winterpracht erhob. Eine Wellness-Oase im heimischen Garten. Ein afrikanisches Denkmal und Schauplatz einer bis dato einzigartig ausschweifenden Silvesternacht, die ich niemals wieder vergessen würde.
Aman investierte viel Mühe in unseren Garten und darüber hinaus in Nicole. Dafür wurde er auf eine Weise belohnt, deren malerische schwarzweiß Ästhetik sich in unzähligen Bildern unauslöschlich in mein Gedächtnis gebrannt hatte. Mit anzusehen, wie Nicole in jenem kohleschwarzen Muskelgebirge versank und sich in den kraftvollen, baumwurzelartigen Armen lustvoll rekelte, hatte in mir eine Begierde empor gebracht, der ich hoffnungslos verfallen war.
In einem permanenten Für und Wieder, einer quälenden, inneren Zerrissenheit lotete ich ständig aus, ob die Liaison zwischen meiner Frau und diesem afrikanischen Hünen in kontrollierten Bahnen verlief. Das gestrige Ereignis führte mir vor Augen, dass ich mich die ganze Zeit über selbst belogen hatte. Etwas Tiefgreifendes jenseits körperlicher Wollust hatte sich in den letzten Wochen vollzogen und stellte das bodenständige Leben, welches Nicole und ich jahrelang geführt hatten auf den Kopf. Mit einem langen Atemzug versuchte ich das sprühende Kribbeln in meinem Bauch ...