The Beautiful Black Bull 06
Datum: 07.07.2025,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
... wegzuatmen. Ich schob die aufblühenden Erinnerungen bei Seite und flüsterte erneut. „Es ist vorbei! ... Aus und vorbei! ... Aus! ... Aus ... Aus!".
Gebetsmühlenartig wiederholte ich dieses schlichte Glaubensbekenntnis und hoffte damit, jenen unüberwindbar scheinenden Fetisch in Schach halten zu können. Mein Blick spazierte die Hecke entlang, welche unser Grundstück von der Scheunenvilla abgrenzte. Ein Meer aus orangerotem Blattwerk, das wie Winterfeuer unter einer Schicht aus Schnee empor züngelte. Mittig jener natürlich gewachsenen Begrenzung war eine kleine hölzerne Pforte eingelassen. Ein unscheinbarer Durchlass, der einen verstohlenen Pfad zwischen den Grundstücken öffnete, verborgen vor den neugierigen Augen der übrigen Nachbarschaft.
Entstanden war jener kleine Weg aus einer Bequemlichkeit heraus. Um schnell zwischen den Gärten hin und her zu gelangen, zwängten sich Aman und sein Trupp ausgewählter Helfer immer wieder an einer Stelle durch die Hecke, an welcher der Bewuchs von je her licht war. Auf diese Weise hatte sich eine kleine Schneise gebildet, die inzwischen durch eine improvisierte Pforte geschlossen worden war. Eine permanente Verbindung zweiter Welten, die unterschiedlicher kaum sein konnten und doch einander auf magische Weise anzogen. Schon länger wurde dieser halb verborgene Durchgang nicht mehr nur für den Arbeitseinsatz genutzt. Nein! Seit einigen Wochen wurde er auch für einen anderen Zweck regelmäßig frequentiert ... von beiden Seiten.
Das ...
... Ereignis des gestrigen Tages geisterte noch immer wie ein Schreckgespenst in meinem Kopf umher. Trotz ihres Bekenntnisses zu unserer Ehe wusste ich, dass Nicole litt. Das Ende dieses Abenteuers, das sie Aman soeben per Sprachnachricht verkündet hatte, änderte nichts an jenen Worten, die meine Frau gestern mit heisere Stimme durch fettleibige Dunstschwaden geflüstert hatte, während sie und unser afrikanischer Nachbar in postorgiastischem Schweiß marinierten. Die nächsten Wochen und Monate würden für Nicole und somit auch für mich ein Jammertal werden. Die Tatsache, dass dieser Hüne gleich nebenan wohnte, erschwerte diese Situation zusätzlich.
Plötzlich ließ die Weckautomatik meines Handys eine zufällig ausgewählte Melodie erklingen. Ein melancholisches Echo vergangener Tage, das erinnerungsschwer aus der Handybox dröhnte. Es war wie in einem schlechten Liebesfilm. Aus der Düsternis eines sich anbahnenden finalen Aktes vermeintlich immerwährender Zweisamkeit erhob sich ein elegisches Hintergrundsäuseln. Es rührte jenen Gefühlsquark noch einmal kräftig durch und verlieh ihm am Ende die Viskosität wässriger Theatralik. Das rührselige Publikum versank in einem Strom aus Tränen und suhlte sich voller Hingabe in jenem Elend, welches schluchzend über die Leinwand flimmerte.
Ich blickte von meiner erhöhten Position auf das Erdgeschoss der Scheunenvilla hinab. Über die Hecke hinweg taxierte ich das gekippte Fenster „seines" Zimmers, mit der dahinter hängenden, abgewetzten Decke. Ich ...