The Beautiful Black Bull 06
Datum: 07.07.2025,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
... fragte mich, warum es ausgerechnet dieses Lied sein musste. Schwermütig dröhnte die Musik durch den Raum und schlug treffsicher wie ein Cruisemissile in mein aufgewühltes Sentiment ein.
Ich sah Nicoles große, blaue Augen vor mir, während wir eng umschlungen zu genau dieser Melodie tanzten. Unsere Lippen trafen sich. Es war unser erster Kuss. Der Moment, der den Nukleus eines Ewigkeitsversprechens in sich trug, aus einer Zeit in der es nur uns beide gab. Schmerzhaft wurde mir bewusst, dass es diese Art der Zweisamkeit vermutlich nie wieder geben würde. Egal, ob dieses Abenteuer beendet war oder nicht. Unsere Ehe hatte ihre Unschuld für immer verloren. Ich lauschte dem Gesang und spürte, wie die Rührseligkeit filmischen Kitsches auch mich erfasste ...
„... And now I Don't know why, ... she wouldn't say goodbye, ... but then it seems that I, ... had seen it in her eyes, ... and it might not be wise, ... I'd still have to try, ... with all the love I have inside, ... I can't deny. ... I just can't let it die‚ ... cause her heart's just like mine, ... she holds her pain inside..."
Das sanft schnarrende Timbre brannte in meiner Seele, während es seinen klaffenden Liebesschmerz über einen weiten Bogen von fast vier Oktaven hinweg besang. Ein packender Reigen sich verdichtender Schwingungen, die punktgenau in mein Herz trafen. Die Stimme aus der Box setzte zum Refrain an. Das sanfte Schnarren stieg mit der Kraft einer Mondrakete zu schriller Härte empor, die in endlose ...
... Weiten gerichtet schien und deren wütender Schmerz ungehört verhallte...
„... So if she's somewhere near me, ... I hope to God she hears me, ... there's no one else, ... could ever make me feel I'm so alive. ... I hope she'd never leave me, ...please God you must believe me, ... I've searched the universe and found myself within' her eyes...
Die Erinnerung an unseren ersten Kuss trieb wie ein Messer in meine Brust. Zwei dicke Tropfen sickerten wie Seelenblut aus jenem erinnerungswürdigen Moment unberührter Zweisamkeit in die fetischverzerrte Gegenwart hinein und meine Wangen hinab. Ein tränenseliger Kummer, der wie Krebs wucherte. Ich verspürte das Verlangen, ihn aus meinem Fleisch heraus zuschneiden. Doch gleichzeitig gierte ich nach jenem wollüstigen Eifersuchtsschmerz, wie ein Süchtiger der auf Entzug war. Es gab nichts, dass eine solch intensive Lebendigkeit in mir hervorbrachte, wie die Momente, in denen mein Fetisch mich an meine Leidensgrenzen heran führte und Bestandsgarantien ihrer unverrückbaren Gültigkeit beraubt wurden. Besitzansprüche fluktuierten in einer lustvollen Parallelwelt und rissen dabei tiefe Wunden in die Wirklichkeit. Eine rauschhafte Gefühlsdichte, die ihres Gleichen suchte.
Langsam schlenderte ich zurück zur Couch und ließ mich wieder auf die ledernen Sitzkissen fallen. Mit einem Fingertipp auf den Touchscreen beendete ich die Weckfunktion und würgte den nächsten Song auf der Playlist ab. Meine Gedanken kreisten in die nachfolgende Stille ...