The Beautiful Black Bull 06
Datum: 07.07.2025,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
... Blick nach dem Handy, das ich auf dem Beistelltisch abgelegt hatte. Nach kurzem Zögern gab ich dem Sprachassistenten eine Anweisung.
„Hey Siri!"
„Ja Frank!"
„Spiel - This I love, von Guns N' Roses - in Dauerschleife!"
„Ich spiele jetzt - This I love, von Guns N' Roses im Wiederholmodus!-"
„Brav Siri, ... brav!"
„Gerne Frank!"
Noch war Zeit alles zu durchdenken! Stunden würden vergehen, bevor Nicole von ihrer Konferenz nach Hause zurückkehrte. Die Stimme meines Jugendidols ertönte. Dieses Mal in einer Endlosschleife. Ich schloss die Augen und sah im Geiste die Neufassung unseres bisherigen Abenteuers. Jene „Extendit Version" die all die Heimlichkeiten enthielt, welche sich nach dem ersten Besuch in der Scheunenvilla zugetragen hatten.
In Gedanken spulte ich die Zeit zurück bis zu jenem denkwürdigen ersten Novemberwochenende. Das sanft schnarrende Timbre aus der Handybox flutete den Raum mit erinnerungsschwerem Gesang. Ich setzte meine Reise durch die vergangenen Monate weiter fort und flüchtete aus der Unerträglichkeit einer im Ungewissen schwebenden Gegenwart.
„... And now I Don't know why, ... she wouldn't say goodbye, ... but then it seems that I, ... had seen it in her eyes, ..."
...
Freitag 05 November 2021
Ein denkwürdiges Wochenende
07:38 Uhr - Konspirative Momente
- Nicole-
Langsam bog ich von der Hauptstraße ab hinein in das kleine Wäldchen. Der Wagen bewegte sich entlang eines Teppichs aus braungelben, rottendem Laub und ...
... abgefallenen Zweigen. Kahle Äste und lange, dünne Sträucher umrankten das Auto wie knöcherne Klauen. Sie ließen ihre hölzernen Krallen über die Karosserie hinweg streicheln. Ein zärtliches Schleifen auf Metall, das dumpf knirschend in den Innenraum drang. Zwischen den dunklen Baumrinden waberte dichter Morgendunst. Eine weiße Nebelwand, die alles verschluckte, was sich außerhalb eines Radius von wenigen Metern befand. Ich reduzierte das Tempo weiter, damit keine Kratzer in den Lack hinein schrammten. Vor mir öffnete sich eine unscheinbare Lichtung am Ende der Sackgasse. Der Wagen rollte aus und ich stellte den Motor ab. Das Versteck lag etwas abseits vom Ortsrand. Nur sieben Autominuten von unserem Haus entfernt. Knapp außerhalb der Sichtweite des kleinen Einkaufszentrums. Von der Straße war es trotz der inzwischen kahlen Bäume, nur zu entdecken, wenn man genau hinsah. Selten verirrte sich ein Spaziergänger oder Forstarbeiter zu diesem vergessenen Flecken Erde. Er lag nicht an den üblichen Laufstrecken und Gassirunden. Eine unentdeckte winzige Insel unweit des Alltagsgebarens der übrigen Gemeinde. Der perfekte Ort, um sich heimlich zu treffen. Ich öffnete die Tür. Feuchte Herbstluft stürzte, wie ein Lawinenabgang in den beheizten Wagen hinein, umhüllte mich und kroch in Steppjacke, Schal und Stiefel. Ich fröstelte und erschauerte unter einer Gänsehaut.
Mein Blick erwanderte die Umgebung bis zu den Rändern jener wabernden Dunstglocke. Aman war nirgends zu sehen. Seltsam! ...