Miranda 02 - Die Ankunft
Datum: 07.07.2025,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... nicht vollzogen, wissen wir nicht, was passieren würde. Im schlimmsten Fall wäre diese mächtige Kraft in der Lage, unseren Eingriff in die Geschichte der Erde wahrzunehmen. Dann könnte es ja sein, dass uns das übel genommen würde, was mindestens zu diplomatischen Spannungen führen würde, wenn nicht zu schlimmerem.
Jemand stellte mit Recht die Frage, ob nicht schon unsere blosse Anwesenheit ein zu grosses Risiko beinhalte. Tatsächlich hätte es ja sein können, dass diese Fremde Macht uns bereits 'sah'. Wie bereits erwähnt hätten wir uns einem Planeten der Sonne Prima nicht unbemerkt nähern können. Falls also die Fremde Macht einen Horchposten auf der Erde unterhielte, der technisch mindestens auf unserem Stand wäre, müssten wir damit rechnen, dass wir bereits entdeckt worden sind. An dieser Stelle veranlasste Velato eine grosse Rechenübung, um die Frage zu beantworten, wie wahrscheinlich es dann war, dass wir in den kommenden 19 Jahren entdeckt würden. Die Antwort lautete: Verschwindend klein. Entweder waren wir bereits entdeckt worden oder wir würden es auch nicht werden.
Allerdings waren wir sehr vorsichtig. Wir wollten jetzt erst recht keinen unnötigen Staub aufwirbeln, aber das war ja schon immer so geplant, also nicht wirklich etwas neues.
Soweit wir wissen, sind wir die ganzen 19 Jahre nicht entdeckt worden.
Zu einer kleinen Konsequenz hat die Geschichte dann doch noch geführt: Wir nahmen uns für den Abflug sehr viel Zeit. Wir haben unsere Umlaufbahn ganz ...
... langsam verlassen. Von so etwas wie einem Start kann man nicht reden. Wir haben uns eher davongeschlichen, um die nötige Leistung zu minimieren. Velato hat über 16 Jahre sämtliche Bahnkorrekturen so optimiert, dass sie zu einer immer grösseren Umlaufbahn geführt haben. Das hatte Auswirkungen auf unsere Position, die also nicht mehr wirklich geostationär war. Wir fielen immer etwas langsamer um die Erde herum. Von der Miranda aus gesehen, bewegten wir uns langsam nach Westen und umrundeten den Planeten immer schneller, aber immer noch sehr langsam. Am Schluss dauerte es rund eine Woche, bis wir uns wieder über demselben Oberflächenpunkt befanden. Das störte aber niemanden.
***
Intimes Intermezzo -- Bericht von Nessy
Paul besteht darauf, dass ich mich kurz vorstelle. Mein Name ist Agnes, aber alle hier nennen mich Nessy. Wenn mich Paul 'Agnes' ruft, habe ich etwas ausgefressen oder Paul ist sehr aufgebracht, aber nicht notwendigerweise über mich. Wir arbeiten bereits etwa zehn Jahre zusammen. Nachdem die Pinta zurückgekommen war, rekrutierte Paul ganz langsam seine 'Frauschaft'. Ich war die erste Frau.
Paul hat nun sechs Mitarbeiter und acht Mitarbeiterinnen. Wir Acht haben ein sehr enges Verhältnis und leben in einer Wohngemeinschaft, das heisst statt acht bescheidene Dreizimmerwohnungen haben wir eine sehr grosszügige Zwölfzimmerwohnung bezogen -- acht Schlafzimmer, ein Esszimmer, ein Spielzimmer und zwei grosse sogenannte 'Gästezimmer'. In einem solchen veranstalten ...