1. Die Geschichte der Helene F. - 02


    Datum: 12.07.2025, Kategorien: Berühmtheiten,

    ... war zwar erst nicht so begeistert, hab mit Schlager ja nicht soviel am Hut. Aber ich muss ja mal irgendwie starten, warum also nicht mit Ihnen...mit dir."
    
    U.: "Das höre ich doch gern, ich habe hier schon mal etwas vorbereitet, einen Standard-Managementvertrag, mit den üblichen Konditionen. Den kannst du mitnehmen und in Ruhe durchlesen, auch gerne mit jemanden, der da nochmal kritisch drüberschaut. Von meiner Seite her ist das Ding unterschrieben. Lass dir Zeit und schau dir das genau an."
    
    Das lief ja besser, als erwartet dachte Helene, sie hatte jetzt schon einen Vertrag in der Hand.
    
    H.: "Und wenn ich das jetzt unterschreibe, wie geht es dann weiter?"
    
    U.: "Dann besorgen wir dir einen Plattenvertrag und einen Produzenten, der für dich, oder wenn du das kannst vielleicht sogar mit dir zusammen, dafür die ersten Lieder schreibt, ich denke da aber wirklich nur an Schlager, das ist nun mal mein Metier. Vielleicht kann ich dich auch schon in der ein oder anderen Schlagersendung im Fernsehen unterbringen, da bin ich echt gut vernetzt."
    
    H.: "Das hört sich echt gut an, ich muss mir das hier natürlich nochmal gut durchlesen, auch mit meinen Eltern zusammen. Aber ich denke, das wird was."
    
    U.: "Super! Aber Helene schau mal, es gibt da noch eine Sache über die ich mit dir reden müsste, die so auch in keinem Vertrag auftauchen wird."
    
    H.: "Und das wäre?"
    
    U.: "Nun ja, in unserer Branche ist es üblich, gerade bei jungen, weiblichen Newcomern, das sie, ich nenne es ...
    ... mal, ein wenig mehr Einsatz zeigen müssen."
    
    H.: "Ich versteh nicht was du meinst, ich werde sicher mein Bestes geben."
    
    U.: "Es wird da Entscheider geben, die erwarten von dir, das du vielleicht mal mit ihnen essen gehst - allein, dich vielleicht um sie kümmerst, ihnen zeigst, wie sehr du an diesen Sachen interessiert bist - allein und ganz persönlich."
    
    Helene ging ein Licht auf, das war wohl das, was ihr Tony Marshall im Theater sagen wollte, als er ihr von einer Sangeskarriere abriet.
    
    H.: "Auf keinen Fall! Für was hältst du mich? Never ever! Da spiele ich lieber bis an mein Lebensende am Theater!!!"
    
    U.: "In Ordnung, das muss man akzeptieren. Aber kommst du da über die Runden? Ich weiss ja, wie beschissen das bezahlt wird."
    
    H.: "Das lass meine Sorge sein, ich komme schon irgendwie klar. Ich hänge mich gerne absolut rein und reiss mir den Arsch auf. Aber es gibt Grenzen, meinen Körper verkaufe ich dafür nicht!"
    
    U.: "Na wenn du meinst, hälst dich dann eben mit Nebenjobs über Wasser, es gibt da ja doch den ein oder anderen, der vermeintlich gut bezahlt wird. Und was ich da schon von dir gesehen habe, war ja auch ganz nett. Wissen deine Eltern eigentlich, was du so alles treibst und womit du nebenbei noch Geld verdienst?"
    
    Helene verstand jetzt gar nichts mehr, was meinte Uwe damit? Dieser wandte sich seinem PC auf dem Schreibtisch zu, drückte auf der Tastatur herum. Aus dem Lautsprecher ertönte ein rhythmisches Klatschen, ein leises Stöhnen. Was war das? ...
«12...456...9»