Miranda 01 - Der Hinflug
Datum: 26.07.2025,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... richtig bemerkt, dass der Körper wie von selbst zur Seite gesprungen ist, vergeht grob geschätzt etwa eine Sekunde -- eine Schrecksekunde. Ohne diese Reflexe würde die Reaktion etwa eine Sekunde später erfolgen.
Vielleicht wäre das zu spät. So ein Mechanismus kann also durchaus etwas Nützliches sein. Ein irdischer Forscher namens Darwin hat sich zwar weniger mit solchen geistigen Mechanismen beschäftigt als mit handfesteren Fertigkeiten, aber wenn er diese Zeilen lesen könnte, würde er vermutlich sagen: Wer mit solchen Alarmsituationen besonders gut umgehen kann, also nicht lange nachdenkt, sondern reflexartig handelt, hat die besseren Chancen, zu überleben.
Der Mechanismus hat allerdings zwei Nebenwirkungen, von denen eine den Erdbewohnern auch aufgefallen ist: Manchmal reagiert der Mechanismus, obschon die Gefahr nicht wirklich, sondern nur vermeintlich vorhanden ist. Personen, denen das oft passiert, die beim kleinsten Geräusch zusammenzucken, gelten als besonders ängstlich oder schreckhaft.
Erdbewohner nennen das manchmal nervös, weil sie glauben, das habe etwas mit den Nervenbahnen zu tun, was natürlich unsinnig ist. Solche Mechanismen verwenden Frequenzen im Telepathie-Bereich. Diese sind sogar mit primanischen Messinstrumenten nicht zu erfassen. Die Nerven aller bekannten biologischen Körper sind zu langsam, um solche unbewussten datenverarbeitenden Mechanismen zu erklären. Die Nerven spielen allenfalls eine Rolle bei der Beschaffung der Informationen ...
... (Wahrnehmungen) und bei der Ausführung der Stellbefehle (körperlicher Reflex, z.B. zur Seite springen), aber die eigentliche Verarbeitung und Speicherung findet in feinstofflichen und rein geistigen Bereichen statt. Diese Bereiche sind für die 'nervösen' Reaktionen verantwortlich, nicht die Nerven.
Der zweite Nebeneffekt scheint hingegen den Erdbewohnern weniger oder gar nicht bekannt zu sein; zumindest haben wir ganz selten Daten gefunden, die auf ein solches Wissen hindeuten könnten. In einer genügend intensiven Schrecksekunde entsteht eine Art Abfallprodukt und bleibt zurück.
Wenn die Person selbst wahrnehmen würde, was da passiert -- es quietscht oder so -- würde sie keine Schrecksekunde erleben, sondern in Echtzeit wahrnehmen, was da passiert, nicht etwa verzögert. Gleichzeitig würde sie aber auch den antrainierten Mechanismus schwächen und schlussendlich ganz zum Verschwinden bringen. Das will die Person nicht, also macht sie mit den Wahrnehmungen etwas, das die Erdbewohner manchmal 'Verdrängen' nennen. Dabei geht es darum, so zu tun, als wäre da nichts. Da ist aber tatsächlich etwas -- z.B. das Geräusch. Die Person lässt die Wahrnehmung nicht an sich herankommen, belügt sich gleichermassen selbst. Das kann sie nur, indem sie genau dasselbe Mass an Energie erzeugt und dagegenstemmt, also bildlich gesprochen eine Art Schutzschirm gegen die betreffende Wahrnehmung errichtet. Diese Energie muss aber irgendwo bleiben. Was entsteht, ist ein ganz kleines Massepaket, das wir ...