Polyamorie 03 - Kapitel 04+05
Datum: 04.08.2025,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... verheiratet sein."
„Bin ich nicht. Nicht mehr. Das ist die Sterbeurkunde meiner Frau."
„Das ist keine offizielle Urkunde, nur ein Ausdruck. Kennen sie Photoshop? So was kann man leicht fälschen. Ich benötige das Original mit dem Stempel. Ich kenne solche Urkunden und erkenne am Papier, ob es echt ist."
Er wollte also doch das Original.
„Ich habe nur diese Kopie mit. Das Original ist in Deutschland."
„Das ist nicht offiziell. Wir benötigen das Original!", bekräftigte er und schob die gesamten Unterlagen zu mir zurück.
Nicht nur ich sah alle Felle davonschwimmen, auch Yasi wurde nervös. Sie griff nach meiner Hand und schaute mich an. „Und was jetzt? Ich glaube, ich bekomme Panik. Wenn wir nicht heiraten können ... und wieder zurückfliegen müssen. Ich sehe jetzt schon meine Eltern am Flughafen auf mich warten." Sie schlug die Hände vors Gesicht. „Oh Gott, mein Albtraum wird wahr!"
„Nein, nicht aufregen, Yasi." Ich drückte sie an mich. „Wir finden eine Lösung. Es muss doch einen Weg geben?"
„Können sie trotzdem bitte alles vorbereiten?", wandte sich Lena an den Herrn hinter dem Schreibtisch. „Wir besorgen die fehlende Urkunde im Original. Wenn es klappt, bleibt alles wie besprochen."
Ich sah sie fragend an: „Wie wollen wir denn so schnell das Original hierher bekommen? Das dauert doch Tage!", flüsterte ich ihr harsch zu.
„Plan B, dann muss Marie damit hierher fliegen. Ganz einfach", erklärte sie ihre Absichten.
Lisa stimmte Lena zu und ...
... plötzlich redeten alle gleichzeitig auf mich ein, auch Yasi hatte wieder Hoffnung. „Okay, okay, dann muss Marie es bringen. Hoffentlich klappt es. Ich muss sofort mit ihr telefonieren und einen Flug für sie buchen."
Wir vereinbarten spätestens am 5. Januar wieder im ‚Marriage License'-Büro zu sein und das Original abzugeben. Solange würde er alles zurückhalten und auf uns warten. Vorsorglich knöpfte der nette Herr uns die gesamte Gebühr ab. Unverrichteter Dinge zogen wir davon.
Draußen ärgerte ich mich erneut über mich selbst. „Mist! Ich habe es gewusst. Ich habe was vergessen und jetzt haben wir den Salat."
„Aber Papa, das ist doch nicht schlimm. Marie kommt mit dem nächsten Flieger hierher und alles wird gut", munterte mich Lisa auf.
Ich nahm Yasi in den Arm. „Hoffentlich funktioniert Plan B."
Sie sah zu mir auf. „Es muss einfach klappen!"
* * *
Zurück im Hotel telefonierte ich in der Lounge mit Marie. Die anderen waren in Lisas und Lenas Zimmer.
Marie gestand, sie war noch nie geflogen und hatte Angst davor. Auch weil Lisa ihr am Vorabend von ihrem Verschwinden am Flughafen berichtet hatte.
„Meinst du, es wäre besser, wenn Julia mitkommt?", fragte ich sie.
„Die ist schon öfter geflogen. Ich werde sie fragen. Bestimmt macht sie es. Sie hat noch frei und wird bestimmt gern mitkommen. Mit ihr zusammen traue ich mich." Sie lachte auf. „Letztendlich könnte sie es mir befehlen, auch wenn ich glaube, dass sie das nicht machen würde. Wann sollen wir denn ...