1. Indianerspiele


    Datum: 10.06.2019, Kategorien: BDSM

    ... Kappe vom Kopf und ein Schwall langer glänzender blonder Haare kommt zum Vorschein, der sogleich bis hinunter auf ihre wunderbar weiblich geformten Hüften fällt. „Ich bin Jana, Jana Bäurich, Ihre, …Ihr Opfer, gewissermaßen…, Ich…, also, entschuldigen Sie, ich wollte gerne einmal mit Ihnen in Ruhe reden. Sie kommen doch bald hier heraus, Ende Mai, wenn ich mich nicht irre…?“
    
    Klaus erbleicht. Dann schüttelt ihn eine Welle von grenzenloser Enttäuschung, Wut und Verzweiflung. Er springt auf und wirft dabei den Stuhl hinter sich um. Alle Besucher und die beiden JV-Beamten schrecken auf.
    
    „Sie sind das? Ja, jetzt weiß ich es: mein „Opfer“, ja, verdammt! Sie haben mich hier rein gebracht, und jetzt wollen Sie wissen, wann ich wieder draußen bin, damit Sie mir dann gleich wieder was Neues anhängen können! Sie wollen sich rächen, ja? Verdammt noch mal, ich habe ihnen doch schon bei der Verhandlung erklärt, dass ich das so, wie es gelaufen ist, niemals wollte. Aber, das ist ja jetzt auch vollkommen egal, stimmts? Ich bin jetzt eben ein Knacki und so was wie ich ist eben im Knast am besten aufgehoben. Mir hat das damals wirklich leid getan, auch wenn Sie es mir nicht glauben. Ach, hau doch ab, Mensch!“ Die letzten Worte schreit er aus sich heraus. Da ist auch schon eine große Traurigkeit darin.
    
    Noch ehe die beiden Vollzugskräfte in von hinten packen, Handschellen anlegen und abführen können, sagt sie halblaut, aber so, dass er es hören kann: „Ich will mich doch gar nicht an dir ...
    ... rächen. Ich habe dich auch nicht hier rein gebracht. Mir tut es doch auch leid, und ich wollte doch nur mit dir, mit Ihnen reden.“ Auch ihre Stimme klingt traurig.
    
    Dann wird er in seine Zelle unter Verschluss gebracht. Viel Zeit zum Nachdenken.
    
    14 Monate lang hatte er nun versucht, das Geschehene zu vergessen oder zu verdrängen. Warum hatte er sie eigentlich nicht gleich wieder erkannt? Ach ja, wegen des Knebels und wegen des schwarzen Tuches, das sie ihr vor Mund und Nase gebunden hatten. Und dann, im Gerichtssaal durfte sie eine Kapuze tragen, weil man sie nicht der Presse ausliefern wollte. Wegen der besonderen Umstände des Falles hatten überall gierige Fotografen herum gelauert, um von ihr ein Foto zu erhaschen. Aber jetzt steht ihr Bild wieder vor ihm, wie ein Menetekel. Ist dieses Mädchen, diese Frau schön! Was konnte ich ihr nur so was antun?
    
    ‚Für dich ab jetzt und für alle Zeiten unerreichbar, mein lieber Klaus Hartmann. Das kannst du dir abschminken. Einmal Knacki, immer Knacki.’ Er hatte sich mit noch keinem Menschen bisher so gequält und auseinandergesetzt, wie gerade mit diesem Mädchen. Sie war damals gerade 17 1/2. Und sie trug damals kurzgeschnittene blonde Haare, eine Sportlerinnenfrisur. Nur an die Augen konnte er sich sofort wieder erinnern. Ja, diese Augen, so groß, so hellblau und so ängstlich aufgerissen. Jedes Mal, wenn er an sie dachte, Jedes Mal, wenn er versuchte, an ein anderes Mädchen, eine andere Frau zu denken, um sich abzulenken, um sich ...
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