Sonntags-Fick
Datum: 20.06.2019,
Kategorien:
Romantisch
... ich nicht, aber gerade gegenüber seinem Vater ist Max sehr unterwürfig.
Der Tag dümpelt so vor sich hin und als Max um kurz vor zwei in Richtung seines Vaters loszieht, atme ich auf. Die Stimmung zwischen uns beiden ist montags immer am schlimmsten, zum Rest der Woche wird es nicht gut, aber entspannter, weil wir beide genug zu tun haben.
Um kurz vor drei klopft es an der Tür und ich schaue auf. Ein Mann steht in der Tür. Kurze braune Haare, vermutlich etwas älter als ich, ein paar Falten um die Augen, Drei-Tage-Bart. Jeans und Hemd.
"Ja?", frage ich.
"Frederik Müller, guten Tag. Ich habe einen Termin bei Maximilian Brauer."
Ich schaue verwirrt in meinen Kalender und sage dann: "Das ist komisch. Mein Mann ist bei einem Termin mit seinem Vater, und ich habe hier nichts im Kalender."
"Aber ich habe eine Bestätigung für 15:00 Uhr."
"Komisch. Haben sie die E-Mail da?", frage ich.
Er nickt und kommt zu mir. Einen Augenblick arbeitet er an seinem iPhone herum und reicht es mir dann. Gepflegte Hände, allerdings hat er eine Narbe am Arm, die unter seinem Hemd zum Vorschein kommt.
Als er seinen Blick bemerkt, zieht er seine Hand schnell zurück und ich lasse dabei fast das Handy fallen: "Entschuldigung", sage ich schnell und schaue dann aufs Display. Anstelle einer E-Mail sehe ich ein Bild eines kleinen Mädchens, das in die Kamera strahlt.
Ich schaue ihn mit etwas Farbe im Gesicht an: "Entschuldigen sie nochmal, ich habe wohl eine falsche Taste gedrückt, ...
... ich sehe hier nur ein Bild einer süßen Maus."
Ich will ihm schon das Handy zurückreichen, doch er kommt um den Tisch herum und nimmt mir das Handy ab. Ich vermute einmal, er hält mich für etwas tollpatschig und will es jetzt selbst halten: "Das ist meine Tochter, Lizzy, eigentlich Elisabet. Sie ist jetzt zwei. Mein ganzer Stolz."
Er wischt kurz, und die E-Mail ist wieder sichtbar.
Ich sehe wieder die Narbe auf seinem Unterarm, blicke aber diesmal direkt zur Seite, damit er nicht denkt, dass ich gaffe.
In der E-Mail ist der Termin bestätigt. Die Mail selbst kommt von Wolfgang Brauer, Max' Vater.
Ich schaue den Mann an und atme erschrocken tief ein. Er ist mit seinem Gesicht nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt. Blaue Augen schauen mich freundlich an. Ich rücke ein wenig zurück und wieder zuckt er zurück, als ob ich ihn geschlagen habe.
Diesmal murmelt er "Entschuldigung" und stellt sich wieder vor den Schreibtisch.
Ich nicke ihm freundlich zu: "Der Termin ist zwar mit Max, aber beauftragt hat sie sein Vater. Ich vermute einmal, dass sie den Termin oben wahrnehmen sollen."
"Wie komme ich da jetzt hin? Das ist mir sehr unangenehm, ich komme ungern zu spät. Als Coach auch nicht wirklich eine Empfehlung."
Ich lächle ihn an: "Ich bringe sie eben hin."
Der Vater von Max hat sein Büro fast genau über uns, daher nehmen wir die Treppe. Herr Müller ist ein wenig größer als ich, hat einen kleinen Bauch, den ich aber an ihm eher attraktiv finde. Max ist ...