1. Wiedersehen mit Stefanie


    Datum: 21.06.2019, Kategorien: 1 auf 1,

    ... ich manchmal im Stillen für mich schätze, um wieviel Millimeter eine Frau in meinem Blickfeld mehr oder weniger Umfang an Titten, Taille oder Hintern hat. Wir hatten es auch ein paar Mal aus Spaß ausgemessen, nachdem ich meine Schätzung für den Tag abgegeben hatte. Ich lag immer ziemlich gut mit meinen Schätzungen.
    
    So, wie sie jetzt steht, sehe ich, daß ihre Zigarette schon so weit heruntergeraucht ist, daß die Glut den Filter erreicht hat. Ich nehme den Aschenbecher und reiche ihn ihr wortlos. Sie erkennt die Geste, drückt die Zigarette aus, ohne nochmal an ihr zu ziehen und ich stelle den Aschenbecher wieder zurück an meine andere Seite.
    
    Ein Windstoß weht auf einmal einen Hauch ihres Parfums zu mir herüber. Der Wind muss bisher in die andere Richtung geweht haben, weil dieser Duft Erinnerung in mir weckt, die mir an diesem Abend nicht in den Sinn gekommen sind. Ich erinnere mich, wie traumhaft schön es früher war, in der gleichen Stille nach dem Sex neben ihr zu liegen und entspannt den Wellen nachzufühlen, die noch lange danach im Körper rauf und runterlaufen. Und dabei seelig schweigend die Ruhe nach dem Sturm zu genießen. Aber selbst wenn ich jetzt wieder ihre Nähe spüre und rieche, es ist nicht das gleiche. Heute ist mir diese Stille mit ihr irgendwie unangenehm.
    
    Auf der Suche nach Gesprächsthemen, die mir diese Stille ersparen finde ich noch etwas in meinen Gedanken: "Du hast noch zwei T-Shirts bei mir. Die du immer zum Schlafen anhattest. Erinnerst du dich ...
    ... noch?" Ich schaue in die Nacht. Neben den Häusern gegenüber kann man die Lichter der Stadt sehen, die zu uns herüberfunkeln. Erst nach einigen Augenblicken antwortet Stefanie: "Ich hätte gedacht, die hast du bereits zerrissen und verbrannt ..." Ich muß schmunzeln. Sie kennt mich gut. Das war wirklich eine der Optionen, die mir durch den Kopf gingen. Aber aus irgendwelchen Gründen, hab ich die beiden T-Shirts erstmal in die Ecke meines Schranks gepfeffert um mir später noch etwas Geeigneteres für sie zu überlegen. Aber bei dieser ersten Wut-Reaktion ist es dann auch geblieben. Ich habe sie seit Monaten nicht mehr gesehen. Mir fallen sie erst jetzt wieder ein.
    
    Ich bemerke erst, daß ich gerade Lust auf eine Zigarette habe, als ich Packung bereits in der Hand halte. Ich nehme dann einen Glimmstengel heraus und stecke ihn in den Mund. Gerade als ich die Packung wieder wegstecken will fällt mir auf, daß ich ihr eigentlich aus Höflichkeit doch auch eine anbieten sollte. Ist zwar nicht ihre Marke, aber irgendetwas zwingt mich, ihr noch die Packung hinzuhalten, bevor ich sie wegstecke. Zu meinem Erstauen nimmt sie wirklich eine Zigarette. Ich sehe sie an und sie sagt. "Danke." Und als sie meinen erstaunten Blick bemerkt, ergänzt sie: "War vorhin meine letzte. Und von dieser Sucht bin ich noch nicht runter, wie du bemerkst." Ich richte mich jetzt auf um zuerst ihr, dann mir Feuer zu geben. Dann lehnen wir uns beide schweigend ans Geländer und sehen zu den funkelnden Lichtern in der ...
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