1. Schwängere mich!


    Datum: 11.07.2019, Kategorien: 1 auf 1,

    ... erklärte sie traurig.
    
    "Und entgegen den Ärzten meinst du, es müsste auf die altbewährte Weise doch noch funktionieren?", hakte ich ironisch nach.
    
    "Ich weiß nicht, ob es funktionieren muss", sagte sie fast schon schluchzend. "Aber ich weiß, dass ich es probieren muss. Damit ich weiß, dass ich wirklich alles versucht habe."
    
    Sie tat mir leid. Ich kannte mich mit diesem Thema zwar nicht gut aus, trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ihre Argumente nicht schlüssig waren. Doch was wollte ich mit einer verzweifelten Frau diskutieren? Ich wusste aus Erfahrung, dass es sinnlos war. Ich schaute minutenlang in ihre traurigen Augen.
    
    "Warum ich?"
    
    "Ich will jemanden, der einigermaßen aussieht und ein wenig Hirn hat. Jemanden, den ich kenne, dem ich vertrauen kann. Jemanden, der schon ein eigenes Leben, eine eigene Familie hat und nichts von mir will." Dann fügte sie mit einem Lächeln hinzu: "Na ja, und nicht zuletzt jemanden, bei dem ich weiß, dass er zeugungsfähig ist."
    
    Ihr letzter Satz ließ mich für einen Augenblick fühlen wie ein Objekt.
    
    "Was sagt Thomas dazu?", fragte ich weiter.
    
    "Er weiß nichts davon und das soll auch so bleiben. Ich will auch nicht, dass er es später mitbekommt. Deswegen auch dein Versprechen, halte dich bitte daran!"
    
    Ich nickte stirnrunzelnd, schon fast beleidigt, wie sie denn denken konnte, dass ich mich nicht daran halte. Doch da kam bereits die nächste Frage.
    
    "Er soll also auch später nichts davon erfahren? Wie stellst du dir das vor? ...
    ... Was, wenn es sich herausstellt: weil zum Beispiel das Kind keinem von euch ähnlich sieht? Weil die Blutgruppe nicht stimmt oder wenn ein Gentest gemacht wird. Was dann?", hakte ich weiter nach.
    
    "Ich kenne ihn gut. Ich weiß, was ich ihm einreden kann. Übrigens, ihr habt beide dieselbe Blutgruppe. Ein Gentest? Dann ist es eben so, dieses Risiko nehme ich in Kauf", zuckte sie mit den Schultern.
    
    Ich war verblüfft. Einerseits, weil ich meine eigene Blutgruppe nicht wusste, mir nie merken konnte. Nur meine Frau kannte sie und offensichtlich hatten sie dieses kleine medizinische Problem bereits geklärt. Andererseits wegen ihrer Kühnheit, ihrem festen Willen gepaart mit Lockerheit.
    
    "Wirst du damit umgehen können? Wenn du ihn siehst, wie er sich um das Kind kümmert und du weißt, es ist nicht seines."
    
    "Weißt du, wie oft das vorkommt?", lachte sie. "Öfters als du denkst. Wir Frauen können damit sehr gut umgehen."
    
    "Wie würde ich damit umgehen?", stellte ich die weitaus wichtigere Frage und fügte schnell hinzu: "Rein theoretisch."
    
    "Tja, das musst du für dich wissen. Auf jeden Fall sollte deine Rolle nach einer Empfängnis enden. Ich hoffe, du kannst dir denken, dass ich keine zwei Väter für das Kind möchte", antwortete sie mit wenig Mitgefühl.
    
    Ich dachte kurz nach, aber den menschlich-moralischen Teil dieser Anfrage konnte ich nicht binnen weniger Minuten für mich klären. Dazu brauchte ich mehr Zeit. Ich widmete mich also den praktischen Fragen.
    
    "Und wie stellst du ...
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