1. Die Galamex-Saga - Teil 02


    Datum: 16.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... Personal übernimmt die operative Leitung. Ihre Schiffe, die nicht an einen Konzern untervermietet sind, hätten prioritäres Andockrecht, gleich vor unseren Eigenen. Sie würden zudem eine Kaufoption auf jedes zweite in unserer Werft gebaute Schiff erhalten -- zum Selbstkostenpreis. Und zu guter Letzt: Der Besitz der neuen Station inklusive der Werft würde in 50 Jahren an sie übergehen. Im Austausch dafür vermietet uns die Flotte zwanzig Frachter der Delta-Klasse samt Crew zu Vorzugskonditionen -- bis wir die Schiffe durch eigene ersetzen können."
    
    Henry schien nun tatsächlich meine Idee ernsthaft in Betracht zu ziehen.
    
    "Was ist mit den Mitteln?", wollte er wissen. "Ein solches Vorhaben dürfte locker einige Billionen Stellari verschlingen."
    
    "Wenn die Prognosen von Alinas Analysten, betreffend der Nachfrage nach unserem Eisen, zutreffen, dann dürften wir die Kosten decken können. Nicht sofort, versteht sich, aber im Verlauf eines Jahres, maximal zwei, sollten wir das stemmen können. Eine eigene Station hätte zudem den Vorteil, dass wir das übrige Galamex-System nach wirtschaftlichen Gelegenheiten erkunden könnten. Die Flotte hat das System, bis auf Galamex 2, nur oberflächlich erforscht. Da draussen könnten noch weitere Reichtümer auf uns warten."
    
    "Was meinst du, Ali?", fragte Henry.
    
    Sie wählte ihre Worte mit Bedacht. "Die Idee ist kühn. Um nicht zu sagen, tollkühn! Was mir besonders daran gefällt: Wir würden damit einen Frontal-Angriff auf Astral Solutions ...
    ... tätigen. Sei es, was den Bau einer Station betrifft, oder sei es, was ihre Monopolstellung in Bezug auf den Bau von so grossen Schiffen angeht. Wenn wir damit erfolgreich wären, würden wir faktisch ihre Vormachtstellung in diesem Sektor brechen. Aber ich tue mich schwer damit, die Risiken abzuwägen. Sollten wir scheitern, würden wir möglicherweise alles verlieren, was wir uns hier aufgebaut haben. Ein solches Vorhaben wäre gewaltig. Ich bin die Letzte, die etwas gegen eine gesunde Herausforderung hat, aber das macht sogar mir Angst."
    
    Ein bedeutungsvolles Schweigen legte sich über Alinas Büro.
    
    "Henry, Alina, hört zu: Wenn euch meine Idee zu riskant ist, dann werde ich es euch ganz bestimmt nicht übel nehmen, wenn ihr sie verwerft. So oder so, falls das zustande kommen soll, dann reicht hier nicht ein Mehrheitsentscheid. Entweder stimmen alle zu, oder wir lassen es sein. Es ist auch keine Entscheidung, die wir hier und jetzt treffen sollten. Jeder von uns sollte sich mindestens einen Tag Zeit nehmen, um darüber nachzudenken."
    
    "Einverstanden", sagte Henry.
    
    "Dann werde ich das inzwischen von meinem Team simulieren und durchrechnen lassen und auf Tuchfühlung mit einigen meiner Kontakte bei der Flotte gehen, um die Lage zu sondieren. Die Bedingungen, die du genannt hast, Cy, dürften zwar für die Flotte nahezu unwiderstehlich sein, aber dennoch wird es den einen oder anderen konzerngeschmierten Beamten geben, der uns einen Stock zwischen die Beine werfen würde. Zudem werde ich ...
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