1. Die Galamex-Saga - Teil 02


    Datum: 16.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... den Eindruck nicht los, dass du noch irgendwas auf dem Herzen hast, was diese Angelegenheit betrifft, Cy. Also rück schon raus damit." Alinas Blick durchbohrte mich.
    
    "Es ist ... nichts, wovon ich die Umsetzung dieses Vorhabens abhängig machen würde. Ich würde aber gerne eine weitere, kleine, höchst eigennützige Bedingung an die Flotte stellen wollen. Sie müssten zusagen, Ornella nicht ohne ihre ausdrückliche Zustimmung zu versetzen und ihr einen Einsatz bei einer Tiefraum-Expedition garantieren, falls sie einen solchen wünscht."
    
    Alina grinste breit, während Henrys Blick verwirrt zwischen uns hin und her huschte. "Ornella? Was? Ich dachte, bei dem Bild in deinem Büro handelt es sich um eine längst verstorbene Schauspielerin?"
    
    Im Gegensatz zu Alina interessierte sich Henry nicht für Beziehungen, die nicht geschäftlicher Natur waren. In letzter Zeit hatten wir zudem wenig Gelegenheit gehabt, freie Zeit miteinander zu verbringen. Er wusste daher nichts über meine Romanze. Alina zog ihr ComPad hervor und zauberte ein Bild von Ornella auf die Anzeige und hielt es Henry hin.
    
    "Ornella Rossi, Lieutenant auf der Station und Cygnus aktuelle 'raison d'être'."
    
    "Die Frau gibt es wirklich?!", fragte Henry verblüfft.
    
    Ich seufzte, während Alina leise in sich hineinlachte. "Ein genetischer Zufall. Eine Doppelgängerin, wenn man so will. Die Liebe meines Lebens."
    
    "Na das erklärt dann zumindest, warum du der Flotte so verlockende Bedingungen bieten willst", meinte Henry ...
    ... grinsend. "Und warum ich dich noch nie in Begleitung einer hübschen Frau gesehen habe!"
    
    "Wie gesagt, ist das keine Bedingung."
    
    "Red keinen Unsinn, Cy!" unterbrach mich Alina. "Natürlich würden wir das auch in die Bedingungen an die Flotte aufnehmen! Schon allein, damit die Konzerne sie nicht als Druckmittel gegen dich verwenden können! Aber vor allem, weil sie DIE LIEBE DEINES LEBENS ist."
    
    Henry klopft mir auf die Schulter.
    
    "Ich bin zwar ein Geschäftsmann, Cygnus, aber niemand soll behaupten, Henry Lemieux hätte keine romantische Ader! Ich stimme Alina zu: Wenn das zustande kommt, wenn wir dem Projekt zustimmen, ist diese Bedingung nicht verhandelbar."
    
    In diesem Augenblick wurde mir wieder bewusst, dass die beiden nicht einfach nur meine Geschäftspartner waren, sondern echte Freunde. Ich hatte einen Kloss im Hals.
    
    "Danke, Leute."
    
    Henry grinste verschmitzt.
    
    "Hast du übrigens die Statue gesehen, die die Einwohner der Altstadt errichten lassen? Sie steht dort, wo früher der Pavillon war. Der wurde ja abgebaut, als wir zu viele wurden, um dort alle gemeinsam zu essen."
    
    Ich stutzte.
    
    "Statue? Was für eine Statue?"
    
    Alina konnte sich kaum noch halten vor Lachen, während ich kreideweiss auf die zehn Meter hohe Statue blickte. Sie war tatsächlich dem Bild in meinem Büro nachempfunden. Aber anstatt zu sitzen, wie auf meinem Poster von 'La segretaria', hatte man sie im Stehen dargestellt -- samt kurzem Kleid, Strümpfen und Strapsen.
    
    Kapitel 6 -- ...
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