1. Die Galamex-Saga - Teil 02


    Datum: 16.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... noch?"
    
    "Ja. Was ist mit dem Bett, in dem du die letzte Nacht verbracht hast? Muss die Matratze bereits ausgewechselt werden?"
    
    Alejandra lehnte sich zu mir und nahm einen Flüsterton an. "Die Frau ist unersättlich, Cy. Unter ihrer kühlen Oberfläche brennt ein heisser Vulkan! Sie bringt mich noch um den Verstand!"
    
    Ich gluckste. "Sie hat etwas Ähnliches über dich gesagt."
    
    Alejandra hob die Augenbrauen. "Hat sie das? Gut."
    
    "Ale, danke, dass du mir gestern den Arsch gerettet und mir mitgeteilt hast, dass du mit Ornella in der Lounge warst. Dafür schulde ich dir was."
    
    "Wofür hat man Freunde, Cy. Wenn nicht, um eine davonlaufende Freundin einzufangen und heisse Blondinen zuzuführen?"
    
    Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und blickte auf ihre Anzeige. Der darauf sichtbare Teil eines DNA-Stranges und die dazugehörigen Spezifikationen deuteten darauf hin, dass es sich dabei um einen Mikroorganismus handelte.
    
    "Woran arbeitest du gerade?"
    
    "An den Gewässern", antwortete sie in tadelndem Ton. "Die sind auf diesem Planeten noch giftiger als der Boden. Ich bin zudem etwas sauer darüber, dass ich nicht einfach in den See vor meinem Garten springen kann, um mich abzukühlen, nachdem das Monster in meinem Bett mich auf Touren gebracht hat. Hast du denn die grundlegendsten Regeln unserer Ausbildung vergessen, Cy! Wasser zuerst!"
    
    "Unsere Filteranlagen reinigen das Wasser und machen es trinkbar", wehrte ich mich halbherzig. Sie hatte selbstverständlich recht: ...
    ... Wasser war das A und O, wenn man einen Planeten tatsächlich bewohnbar machen wollte. "Vergiss nicht, dass ich bisher alleine gearbeitet habe. Ich hatte einfach noch keine Zeit dafür."
    
    "Ist ja auch nicht als Vorwurf gemeint. Schliesslich kannst du nichts dafür, dass die Flottenformer hier gepfuscht haben. Wenigstens beim Wasser hätten sie etwas sorgfältiger sein können, diese Amateure." Ihre Verachtung für Terraformer, die bei der Flotte tätig waren, war eindeutig. Dabei kannte ich selbst welche und brachte weitaus mehr Verständnis für sie auf: Sie arbeiteten oft unter stressigen Bedingungen und mussten Planeten binnen kürzester Zeit besiedelbar machen. Kein Wunder beschränkten sie sich daher oft auf das absolut Mindeste. Auch wenn Alejandra wohl erwidert hätte, dass Gewässer zum absolut Mindesten einfach dazugehörten. "Jedenfalls ist das hier ein erster Entwurf von Belinda Maxwell." Sie deutete auf die Anzeige. "Die Frau ist zwar etwas verschroben, aber sie hat wirklich ein Händchen für bakterielle Lebensformen!"
    
    "Ich bin nicht verschroben!", protestierte eine ältere Frau einige Schreibtische entfernt, breit grinsend und ohne den Blick von ihrer eigenen Anzeige abzuwenden.
    
    "Doch, bist du, Belinda! Ganz Kopenhagen sagt das!"
    
    Die Frau hob nur kurz die Hand und zeigte Alejandra den Mittelfinger.
    
    "Bitch!", rief Alejandra ihr zu.
    
    "Cunt!", entgegnete Belinda, weiterhin auf ihre Anzeige konzentriert.
    
    Einige der anwesenden Terraformer blickten verwirrt zwischen den ...
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