1. Die Galamex-Saga - Teil 02


    Datum: 16.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... während ich grosse Augen machte.
    
    "Es gibt hier einen Erotikshop?!"
    
    "Oui-oui! Seit etwas mehr als einem Monat! Es wird von einem reizenden jungen Pärchen geführt. Aber es wird gemunkelt, dass in Wahrheit Alina dahinter steckt", fügte sie in verschwörerischem Ton hinzu. "Die Frau ist definitiv mit allen Wassern gewaschen."
    
    Wir tratschten noch eine Weile, bis Jacqueline auf ihre Uhr schaute und erklärte, dass sie sich nun wohl besser an die Arbeit machen sollte. Als wir uns verabschiedeten, nahm sie mich an den Händen.
    
    "Chérie, du und Cygnus, ihr seid einfach ein bezauberndes Paar! Das musste ich jetzt unbedingt noch loswerden."
    
    "Danke." Jetzt war es an mir, verlegen zu sein. Gleichzeitig erfüllte ihre Bemerkung mein Herz mit einem ungeahnten Glücksgefühl.
    
    Ich kehrte zum Haus zurück und nahm mir Zeit, es mir etwas anzuschauen. Die meisten der grosszügigen Zimmer waren leer, bis auf das Schlafzimmer, dem geschmackvoll eingerichteten Wohnzimmer und einem kleinen Büro im Erdgeschoss. Neben dem Schreibtisch standen auf einem Regal ein altes Nanoskop, eine handliche Zentrifuge und ein Gerät, welches ich auf Anhieb nicht erkannte, bis ich es etwas genauer betrachtete: Es war ein Gensequenzierer, so wie man sie früher bei der Flotte eingesetzt hatte. Die Objekte waren allesamt sorgfältig platziert, vielmehr ausgestellt und nicht für die unmittelbare Verwendung gedacht. Vermutlich handelte es sich dabei um die Ausrüstung, die Cygnus bei seiner Ankunft dabei gehabt ...
    ... hatte. Ich dachte an den Tag zurück und richtete ein kurzes Stossgebet an die Sterne -- dafür, dass sie Cygnus an meinen Schalter geführt hatten.
    
    Dann entdeckte ich an einer Wand ein bekanntes Bild. Dasselbe, welches in Cygnus' Büro hing. Ich war immer noch darüber erstaunt, wie sehr mir die Frau auf dem Bild glich. Ich hätte ein Klon von ihr sein können! Für einen schrecklichen Moment erwägte ich die Möglichkeit, ob meine Eltern tatsächlich einen Klon von Ornella Muti hatten anfertigen lassen. Aber der Gedanke war absurd. Zum einen, weil ich sehr viel Ähnlichkeit mit meiner Mutter aufwies. Zum anderen, weil es Videoaufzeichnungen von meiner Geburt gab. Ich schüttelte den Gedanken ab, griff nach meinem ComPad und machte ein Foto von dem Bild an der Wand.
    
    Cygnus hatte mir für den Tag seinen persönlichen Gleiter überlassen, einen Sportflitzer von Lamborghini, der gut und gerne 600 Stundenkilometer Spitzengeschwindigkeit erreichte. Als ich ihn gefragt hatte, ob er mir tatsächlich ein derart teures Gefährt zur Verfügung stellen wollte, hatte er nur mit den Achseln gezuckt: Er wäre auch mit einem einfachen Standardmodell zufrieden gewesen, denn auch ein solches erfüllte den einfachen Zweck, ihn von A nach B zu befördern. Doch offenbar hatte Alina darauf bestanden, dass er sich einen Lamborghini zulegte, um auf potentielle Geschäftspartner Eindruck zu machen. Für mich kam die Aussicht, ein solches Modell selbst fahren zu dürfen, der Erfüllung eines Traumes gleich. Ich war selbst ...
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