1. Entführt


    Datum: 21.07.2019, Kategorien: BDSM

    ... Wagen auf dem Vorhof der Burg ab. Julia lief mit Skizzenblock und Stiften in den Händen umher, suchte eine passende Stelle. Bald saß sie zeichnend auf einem großen Felsbrocken und Georg schaute sich im Hof der Burg um. Eine Ladenzeile aus hölzernen Verkaufsständen der fliegenden Händler erregte seine Aufmerksamkeit. Neugierig ging er zur Ersten und besah sich die Auslagen. »Willkommen edler Herr«, begrüßte ihn der Händler, der sich als Schmied gewandet hatte. »Willkommen Schmied, ein edles Handwerk übt er aus«, antwortete Georg fast mechanisch. Die präsentierten Eisenwaren nahmen seine Aufmerksamkeit völlig in Anspruch. Es waren Handschellen, Zwangsschrauben und andere Dinge, die der mittelalterlichen Bauart nachempfunden waren. »Sind diese Dinge so, wie sie damals auch gebaut wurden?«, fragte er den Händler. »Aber natürlich, seht her, ich orientiere mich nur an originalen Vorlagen«, sagte der Mann und holte einen Katalog aus einer Lade. Er blätterte herum, bis dass er die passende Seite gefunden hatte. »Seht, hier sind die originalen Handschellen, die ich nachgebaut habe. Und hier die Halskrause, sie ist optisch kaum von der aus der alten Zeit zu unterscheiden.« Georg fiel ein, was Julia vor Wochen zu ihm gesagt hatte. Sie sagte damals: »Die alten Geschichten.« Klang das nicht ähnlich wie: »Aus der alten Zeit«? »Kann man die Geräte real verwenden?«, fragte Georg weiter. »Selbstverständlich«, antwortete der Händler. »Viele Frauen mögen es, wenn man sie mit solchen ...
    ... Instrumenten konfrontiert.« »Ja, da habt ihr wohl Recht«, sagte Georg und wandte sich schnell ab. Lange dachte er an das Gespräch, dachte an Julia und ihre Vorlieben, setzte sich oft hin und versuchte zu formulieren, was ihm durch den Kopf schoss. Wochen später, die Burgentour war schon längst vorbei, hatte er seine Gedanken schwarz auf weiß vor sich liegen.
    
    »Julia, komm mal her«, sagte er eines Abends, als das Fernsehprogramm ihm öde und langweilig erschien. »Was denn? Gleich kommt ›Tatortï, den will ich sehen.« »Den kennst du doch schon, das ist eine Wiederholung. Komm her, ich lese dir eine Geschichte vor. Selbst geschrieben, nur für dich.«
    
    Julia staunte, weil Georg noch nie etwas Eigenes geschrieben hatte. Dennoch kam sie zu ihm, hockte sich vor ihm auf den Boden und lauschte seinen Worten.
    
    »Festgebunden liegst du auf einem Tisch in einem tiefen Keller, nackt. Deine Hände und Füße stecken in festen Ledermanschetten, kaum dass du dich bewegen kannst, kaum dass du die Spannung noch erträgst. Deine Augen sind verbunden, deine Ohren mit Wachs verschlossen. Vor deinen Augen tanzen geträumte Bilder, in deinen Ohren sind erdachte Geräusche. Du meinst, man würde dich beobachten, doch in Wirklichkeit bist du alleine in dem großen Raum.
    
    Vor einer halben Stunde noch gingst du durch einen schönen Garten, durch den Garten einer alten Burg. Dann die Männer, die dich ergriffen, dich wortlos in eine Seitentüre stießen, dich zwangen, deine Kleider abzulegen. Voller Scham warst du, als ...
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