1. Dominant Veranlagt


    Datum: 04.08.2019, Kategorien: BDSM

    ... Geringschätzung, mit Unterwürfigkeit. Für diese Demut bekam er den Schmerz, nach dem er sich sehnte.
    
    Als ihr Smartphone klingelte, befahl sie: »Mund auf!«
    
    Sie legte ihm das Stöckchen quer in den Mund.
    
    »Gut festhalten und keinen Mucks!«
    
    Mit dem Stöckchen zwischen den Zähnen sah er sie mit wiegenden Hüften und nackter, schlanker Taille zu ihrem Smartphone laufen. Der tägliche Sport, der vergangenen Wochen, war ihr anzusehen: Ihre Figur war definiert, wie nie zuvor. Sie beugte sich in ihren Lederhotpants vor, um den Anruf entgegenzunehmen, begrüßte ihren Bruder und machte es sich auf dem Ledersofa bequem.
    
    Von hier aus konnte sie das gefesselte Männchen in seiner ganzen Erbärmlichkeit im Auge behalten und mit Luke telefonieren.
    
    »Papa sagt, dass du eine Mörderin bist«, sagte Luke mit kindlicher Direktheit.
    
    »Das stimmt nicht«, sagte Lea betroffen.
    
    »Und Papa sagt, dass es gut ist, wenn du im Gefängnis bist und uns in Ruhe lässt.«
    
    »Denkst du das auch?«, fragte Lea. Luke schwieg einen Moment.
    
    »Nein, ich vermisse dich.«
    
    »Morgen bekomme ich meine Strafe und dann sehen wir weiter, vielleicht können wir uns bald sehen«, sagte Lea. Das Gespräch nahm sie emotional mehr mit, als sie sich eingestehen wollte. Sie schaute zur Decke und blinzelte mehrmals, bis der Flüssigkeitsüberschuss in ihren Augen durch die Tränenkanäle abfloss, ohne über ihre Lider zu schwappen. »Hast du deinen Turnbeutel wiedergefunden?«
    
    »Nein«, gab Luke kleinlaut zu.
    
    »Ich lasse dir ...
    ... einen Neuen bringen, wie ist deine Schuhgröße?«
    
    »Ich glaube: 31. Wie machst du das?«
    
    »Ich habe einen Schutzengel, den ich zu dir schicke, wenn ich ihn nicht brauche«, sagte Lea und schaute kurz zu Dr. Jano, der mit hoch aufragenden Armen breitbeinig dastand und das Stöckchen tapfer zwischen den Zähnen hielt.
    
    »Du schickst deinen Anwalt«, stellte Luke fest.
    
    »Stimmt«, gab Lea lächelnd zu, »Ich kann dich nicht beschützen, wenn dich die Jungs aus der fünften Klasse auf dem Kieker haben, aber ich bin in Gedanken immer bei dir, spürst du das?«
    
    »Ich glaube schon.«
    
    »Hast du noch etwas auf dem Herzen?«, fragte Lea.
    
    »Ich wünsche dir morgen viel Glück.«
    
    »Danke, mein Großer.«
    
    Die abendlichen Telefonate waren zu einem festen Ritual geworden. Mit dieser Tatsache musste sich Dr. Jano abfinden, das war für Lea nicht verhandelbar. Lea wünschte Luke eine gute Nacht, legte auf und wartete einen Moment, bis ihre Mimik die angemessene Strenge zurückerlange, die ihre Aufgabe verlangte. Mit kalten Augen trat sie ihm entgegen und nahm ihm das Stöckchen aus dem Mund.
    
    »Schutzengel hat mich noch niemand genannt«, sagte Dr. Jano mit Speichel in den Mundwinkeln.
    
    »Ich meine dein Geld, nicht dich«, stellte Lea klar und befahl: »Turnschuhe. Bis Mittwoch. Größe 31 -- nein. Größe 32 und einen Turnbeutel. Keine teuren Markenschuhe -- die nehmen sie ihm weg.«
    
    »Wird passieren«, sagte Dr. Jano und fragte überraschend selbstsicher: »Wie werden sie zu ihrem Bruder stehen, wenn er ...
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