1. Verena - 1. Teil - Trennungen und andere...


    Datum: 07.08.2019, Kategorien: Medien,

    Da sitz` ich nun, an meinem dritten Hochzeitstag, bei meinem zweiten Cola-Whiskey und drei Tage vor meiner ersten Scheidung. Allein in meinem großen Haus, denke ich zurück, wie es eigentlich so weit kommen konnte.
    
    Angefangen hat es, wie so ziemlich alles im Leben, ganz einfach und unkompliziert. Wir sind vor ca. 10-12 Jahren, als wir Anfang 20 waren, in dieses reizende kleine Dorf gezogen, haben uns hier ein gemütliches Heim eingerichtet, soziale Kontakte geknüpft und waren rundum glücklich. Ich bin irgendwann dem örtlichen Sportverein beigetreten und habe mich dem Volleyball verschrieben. Als wir eines Tages zu viele Spieler waren, wurde die Sektion Volleyball nach Männlein und Weiblein getrennt. Auf Bitten des Vorstands und der Spielerinnen habe ich es schließlich übernommen, die Damen zu betreuen, was man jetzt eigentlich im Nachhinein als Beginn der Katastrophe bezeichnen kann. Ich war zweimal in der Woche abends nicht zu Hause – weil ich selbst noch bei den Männern spielte und weil ich an den Freitagen unsere Mädels über das Feld scheuchte. Mit der Zeit kam an den Wochenenden noch das eine oder andere Turnier in den umliegenden Dörfern dazu, so dass ich des öfteren auch samstags oder sonntags unterwegs war.
    
    Anfangs war das alles kein Problem, aber mit der Zeit wurde das Gesicht meiner zukünftigen Ex-Frau immer länger, wenn mal wieder ein Spiel oder auch ein Turnier angesetzt war, und auch ihre Sprüche wurden immer bissiger. Vor drei Jahren „versöhnte“ ich ...
    ... schließlich meine Angebetete mit einem Heiratsantrag und alles schien wieder in bester Ordnung zu sein. Jetzt weiß ich jedoch, dass die Hochzeit nur eine „aufschiebende Maßnahme“ war, denn zwei Jahre später reichten wir die Scheidung ein - und in drei Tagen soll sie also vollzogen werden.
    
    Soeben bin ich aufgestanden, um mir den dritten Teil meiner Schlafmedizin zu mixen, als es plötzlich an der Haustür klingelt. Ärgerlich verdrehe ich die Augen und brumme vor mich hin, ob man sich denn hier nicht mal in Ruhe ins Koma saufen kann. Es klingelt ein zweites Mal, deutlich länger und aufdringlicher. Mein Brummen wird ebenfalls lauter und ungehaltener. Als ich schließlich meine Wohnungstür öffne, schaue ich unerwartet in drei mir sehr gut bekannte und jetzt äußerst besorgt wirkende Gesichter. Sie gehören drei Mädels aus meinem Volleyball-Team. Karin ergreift erwartungsgemäß als erste das Wort und fragt, ob mit mir alles in Ordnung sei, da ich heute beim Training so einen „geknickten“ Eindruck gemacht habe. Ich versichere den Dreien, dass alles in bester Ordnung ist, und versuche, sie so schnell wie möglich abzuwimmeln. Aber wie ich schon befürchtet habe, ist das nicht ganz so einfach.
    
    Um nun in dem kleinen Dörfchen nicht weiter ins Gerede zu kommen und da die drei Damen auch nicht so einfach gehen wollen, bitte ich sie in meine Wohnung und biete ihnen etwas zu trinken an. Natürlich stochern sie dann so lange herum, bis ich mit einem Teil der Geschichte herausrücke, was früher oder ...
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