1. Der Vertrag


    Datum: 09.08.2019, Kategorien: Sonstige,

    ... Möglichkeit dazu. Was hatte Ulrich gesagt? "Was ich viel schlimmer finde - wir drei lassen uns jetzt schon wieder von ihr anstecken. Sie ist Gift für uns. Das finde ich beschissen." Genau das waren seine Worte und er hatte recht.
    
    Ok. Ich WOLLTE hier bleiben, also würde ich hart an mir arbeiten müssen. Als Belohnung bestand die Chance, in diese Gemeinschaft aufgenommen zu werden. - Wieder falsch! Es gab keine Clubmitgliedschaft. Ich musste mich angleichen, bis ich integriert war. Auch die anderen hatten ihre Ausrutscher - wie Josephine gestern. Der Unterschied war - sie hatte es eingesehen und sich entschuldigt. Was habe ich getan? Nichts! Ich glaubte jetzt noch, absolut im Recht zu sein. Schließlich ging es um Inzest - zugegeben nur theoretisch. Aber immerhin, das Thema konnte man nicht so bagatellisieren. Oder?
    
    Ich versuchte, mich in die Gedanken meiner Liebsten einzufühlen. War es wirklich so schlimm? Josephine sah Sex als Ausdruck der Zuneigung. Dabei war es ihr augenscheinlich egal, ob es Männlein, Weiblein oder Familienangehörige betraf. Mit den "Weiblein" konnte ich mich ja zur Not noch arrangieren - aber Inzest?! Auf einmal verstand ich auch ihren letzten Satz, dass ich zur Zeit überhaupt nicht in Gefahr sei. Ihr fehlte die Zuneigung! Dabei wünschte ich mir die doch so sehr. Aber würde ich dafür mit ihr sexuelle Handlungen betreiben?
    
    Ich merkte, dass ich mich wieder auf dem Holzweg befand. Rolf hatte gesagt, Sympathie kann man nicht erzwingen. Also konnte ...
    ... ich mir die fehlende Zuneigung auch nicht mit sexueller Hingabe erkaufen. Letzteres war für Josephine eine mögliche Folge, nicht aber eine Voraussetzung für Zuneigung.
    
    In meinem Kopf begann sich alles zu drehen. Ich riss mich zusammen, ging auf mein Zimmer und kramte meinen Badeanzug hervor. Eine Runde im Pool würde jetzt gut tun.
    
    Ich erstarrte, als ich mich in den Badeanzug zwängen wollte. Schon wieder war ich dabei, etwas falsch zu machen. Eigentlich war ich doch mit meiner Figur sehr zufrieden - und schließlich war ja auch keine Menschenseele im Haus! Es schien wirklich etwas nicht zu stimmen in meinem Oberstübchen.
    
    Das Bad war phantastisch! Beim Anziehen stockte ich schon wieder. Was hatte Rolf gestern Morgen gesagt? Er wollte, dass ich im Haus keine Unterwäsche mehr trug? Hatte ich aber doch getan - und er hatte es übersehen. Das Bad hatte mich wohl etwas euphorisch gemacht, so dass ich beschloss tatsächlich die Unterwäsche wegzulassen. Und wenn schon, dann auch richtig! Ich zog also eine Bluse über und einen knöchellangen Rock an - sonst nichts!! Neugierig sah ich in den Spiegel. Die Winterbluse war dick und dicht; der Rock wie immer. Obwohl ich praktisch nackt war, konnte man davon nichts sehen und ich fühlte mich wunderbar leicht - befreit.
    
    Was war los mit mir? Gestern hätte ich über so ein Verhalten noch die Nase gerümpft und heute machte ich es selber. War ich etwa schon auf dem Weg, mich anzupassen? Wenn ja, dann war es gar nicht so schlimm.
    
    Ich wurde ...
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