1. Der Vertrag


    Datum: 09.08.2019, Kategorien: Sonstige,

    ... aber nur das Lachen klappte. Meine Hand wurde abgefangen und ehe ich mich versah, wurde ich im Rettungsgriff ans Ufer gezogen.
    
    Zwischenzeitlich hatte Josephine den Stuhl wieder hoch geholt.
    
    "Wo ist Ulrich?" fragte Rolf sie.
    
    "Der muss mal dringend telefonieren."
    
    "Mach dir nichts draus." Rolf legte den Arm um sie, als müsse er sie trösten.
    
    Das musste er tatsächlich! Josephine nahm ihren Bademantel und verschwand mit hängendem Kopf aus dem Poolraum.
    
    "Was hat sie denn?" fragte ich.
    
    "Gekränkte Eitelkeit. Das dauert nicht lange." war die knappe Antwort.
    
    Pfennig für Pfennig fiel bei mir der Groschen. Das war alles ernst gemeint! Ich hatte es nur nicht so recht glauben wollen, aber meine Tochter würde tatsächlich und wahrhaftig mit ihrem eigenen Bruder schlafen, wenn dieser mitgemacht hätte!! - Und sie war enttäuscht, dass der nicht wollte.
    
    Rolf und ich saßen schweigend am Pool.
    
    "Bist du froh, dass es nicht so kommt - ich meine, dass Ulrich nicht - na du weißt schon." Ich wusste mich auf einmal nicht mehr auszudrücken. Rolf grübelte etwas.
    
    "Ich weiß nicht - Britta ist ein prima Mädchen, aber ich glaube, Jo hat mehr Erfahrung. Aber darüber brauche ich mir nicht den Kopf zu zerbrechen."
    
    Ulrich streckte den Kopf herein.
    
    "Kann Britti heute hier übernachten?" fragte er.
    
    "Du hast es aber eilig. Natürlich kann sie. Das hat sie doch immer." antwortete mein Mann.
    
    "Na ja - die Situation hat sich etwas geändert." grinste der Junge. "Schließlich ...
    ... ist das Gästezimmer belegt."
    
    "Ich mache es frei." rief ich sofort. "Ich kann auch auf der Couch schlafen."
    
    "Untersteh dich!" war sein Kommentar. Bevor er verschwand, bremste Rolf ihn.
    
    "Sprichst du noch einmal mit deiner Schwester?"
    
    "Nicht nötig. Die sitzt bei mir und telefoniert mit Britti. - Mach dir keine Sorgen, es ist alles in Ordnung."
    
    Weg war er. Doch dann tauchte sein Gesicht grinsend wieder auf.
    
    "Ich weiß nur noch nicht genau, ob Britti nur mich liebt oder auch sie."
    
    Damit verschwand er endgültig.
    
    Wieder saßen wir alleine.
    
    "Ob das alles so richtig ist?" fragte ich so vor mich hin.
    
    "Bea - denk mal richtig nach. Solltest du dann noch Zweifel haben - schlucke sie runter!"
    
    Ich dachte richtig nach. Rolf hatte mit seiner Art einen unglaublichen Einfluss auf die Kinder. Offensichtlich geschah hier nichts heimlich oder versteckt. Über wirklich alles konnte offen gesprochen werden. Verbote waren die absolute Ausnahme und wenn, dann hielten sich alle sich strikt daran. Er hatte ein Verbot für Ulrich aufgehoben und das dann natürlich mit allen Konsequenzen.
    
    Wie hätte ich denn meine Kinder erzogen? Den Gedanken ließ ich schnell wieder fallen, als ich mir die Konsequenzen auszumalen begann. Manchmal kann ich auch vor mir selber ehrlich sein.
    
    Im Grund genommen war ich stolz darauf, hier zu sitzen - nackt wie sie - und schon fast dazugehörig.
    
    "Vergiss den Blödsinn von eben." murmelte ich nun genauso vor mich hin
    
    "Schon vergessen."
    
    So ...
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