1. Der Vertrag


    Datum: 09.08.2019, Kategorien: Sonstige,

    ... Konsequenzen? Unser aller Eigentum? Das ist kein Spaß hier! Wir meinen das ernst!" Auch Ulrich sah mich jetzt zweifelnd an.
    
    Ich nickte. "Es ist mir klar. Ich weiß, was Sklaverei bedeutet. Ich möchte es machen."
    
    "Ok. - Dann bin ich einverstanden." Jo lehnte sich zurück.
    
    Rolf beugte sich zu mir vor.
    
    "Ich möchte, dass du eine Art Sklavenvertrag aufsetzt. Nur so - für uns alle als Richtschnur. Du weißt am besten, wie du dir notwendige Schlupflöcher darin einbauen kannst - oder wie du andere vermeidest."
    
    "Ein solcher Vertrag wäre sittenwidrig."
    
    "Ich weiß. Aber ich möchte, dass du das trotzdem formulierst und unterschreibst. Ich will sehen, wie du so eine Vereinbarung interpretierst. Wenn wir das dann auch so unterschreiben, gilt es. - Übrigens, dein Kaffee wird kalt." Er ließ sich wieder zurücksinken. "Wo wohnst du?"
    
    "Nirgendwo. Ich bin direkt hier hergefahren."
    
    "Na gut. Du kannst natürlich diese Nacht auch so hier schlafen. Wir machen dir das Gästezimmer fertig. Wenn der Vertrag steht, sehen wir weiter. Jetzt machen wir dir erst einmal etwas zu essen."
    
    "Das kann ich doch selber." sagte ich schnell und sprang auf.
    
    "Nein! Du bist hier Gast. Bediene dich ruhig, wenn du noch Kaffee haben möchtest."
    
    "Habt ihr ein Blatt Papier?" Ich wollte jetzt unbedingt Nägel mit Köpfen machen - sofort! Ulrich stand auf und verschwand in Richtung seines Zimmers. Von der Küchentür aus sah Rolf zurück.
    
    "Du kannst dir das noch in Ruhe überlegen. Schlaf eine Nacht ...
    ... darüber und entscheide dich morgen."
    
    "Ich habe mich entschieden! Ich will es so, wie ihr es verlangt. Jetzt sofort!"
    
    Ich nahm Block und Kugelschreiber, die mein Sohn mir reichte. Ich setzte mich an den Esstisch, schob das Geschirr etwas beiseite und konzentrierte mich. Dann schrieb ich meinen eigenen "Sklavenvertrag" auf.
    
    Ich las den fertigen Text noch einmal genau durch. Es war verrückt, aber ich würde diesen Vertrag erfüllen! Es war die Strafe dafür, dass ich meine Familie verlassen hatte. Ich setzte meine Unterschrift darunter, riss den Zettel ab und ging damit zurück zur Sitzgruppe.
    
    15.12.XXXX
    
    Arbeitsvertrag
    
    Ich, Bea Thaler-Kostar, geb. 01.11.xxxx, stelle hiermit ausdrücklich fest, dass es mein freier Wille ist, zu folgenden Bedingungen in dem Haus von Rolf, Josephine und Ulrich Thaler zu leben:
    
    - Ich akzeptiere den Ausschluss aller gesetzlichen und moralischen Rechte für mich.
    
    - Ich stelle mich selber, meinen Körper und meine Arbeitskraft den o.g. Personen uneingeschränkt zur Verfügung.
    
    - Ich befolge alle Anordnungen der o.g. Personen ohne Widerspruch und nach bestem Vermögen.
    
    - Ich erhalte keinerlei Vergütung und erwerbe keinerlei Ansprüche.
    
    Allen Beteiligten ist bewusst, dass dieser Vertrag sittenwidrig und damit nicht rechtsgültig ist - also auch kein Rechtsanspruch auf Erfüllung besteht. Daher kann ich jederzeit ohne Nennung von Gründen diesen Vertrag brechen, indem ich das Haus verlasse. Solange ich dies nicht tue, habe ich mich in allen ...
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