1. Die Mieterinnen


    Datum: 13.08.2019, Kategorien: Schamsituation

    ... Unfall! Als ich elf war, haben wir Kinder in der Nachbarschaft auf einem Bauernhof gespielt und die Hühner geärgert. Dann hat der Bauer uns erwischt und wir sind abgehauen. Ich bin über einen Zaun geklettert und dabei ausgerutscht und auf einen Zaunpfahl gefallen und habe mir furchtbar wehgetan. Mein Bruder war dabei und hat alles gesehen und Mama hat es zu Hause auch gemerkt, weil meine ganze Unterhose voll Blut war und wir haben uns nicht getraut, dem Papa was zu sagen, weil der mich äh, uns äh . . . nix geglaubt, aber totgeschlagen hätte.“ Malike sah jetzt richtig erleichtert aus, so froh war sie über ihr ‚Geständnis‘. Ich dachte nach! Die Zeit drängte! Ich dachte nach; verflixt, was tun? Dann hatte ich einen Plan.
    
    „Malike, ich habe noch ein paar Fragen, die Du mir beantworten musst, damit ich Dir helfen kann. Wie alt bist Du?“ „Ich bin seit 2 Monaten 18 Jahre alt.“
    
    „Bist Du Deutsche oder Türkin?“ „Ich bin in Deutschland geboren und habe auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Aber Papa hat mir meinen Perso abgenommen.“
    
    Damit hatte sich meine nächste Frage nach dem Pass erledigt.
    
    „Möchtest Du zurück nach Hause oder möchtest Du erstmal hier, bei Patsy oder so, wohnen bleiben.“ „Ich will auf gar keinen Fall zurück! Später vielleicht, wenn die wieder normal sind. Aber bei Patsy kann ich auch nicht bleiben, weil ich kein Geld habe. Meine Eltern nehmen mir alles ab und geben mir nur Taschengeld.“
    
    „Also Malike, ich habe da so eine Idee. Du kannst erstmal ...
    ... kostenlos hier bei Patsy wohnen bleiben, weil Patsy ohnehin für die ganze Miete aufkommt“, erklärte ich ihr, „und satt kriegen wir Dich auch! Aber eine letzte Frage hab ich noch. Kann ich Deinem Vater gegenüber so tun, als hättest Du das alles Patsy schon mal erzählt? Auch das mit dem Unfall und so? Mädchen erzählen sich sowas ja und Patsy könnte mir das dann weitererzählt haben.“
    
    „Malike sah mich hoffnungsvoll und dankbar an: „Wenn ich dafür hierbleiben darf und nicht nach Hause zurückmuss, können Sie meinem Vater erzählen, was Sie wollen.“ Dann blickte sie zu Boden und fügte mit einem scheuen Augenaufschlag an: „Ich will mich auch an Patsys Miete beteiligen, wenn der Betrag nicht zu hoch ist!“
    
    Das überzeugte mich. „Malike, bleib hier und mach unter keinen Umständen jemandem außer mir die Tür auf, auch nicht Patsy oder Steffi. Ich will kein Risiko eingehen. Wenn es im Treppenhaus Rabatz geben sollte, renn durch mein Schlafzimmer in den Garten. Am Ende des Gartens ist in der Mauer eine Tür mit Panikbeschlag, so kommst Du auf die Straße. Und dann hau ab zur Polizei, versprich mir das!“ „Ich verspreche es!“
    
    „Wie heißt Dein Vater?“ „Ahmed Hassan, mein Bruder heißt Hürriyet und meine Mutter Aishe.“
    
    Ich nahm meine Pocketkamera und meinen Schlüssel und so gerüstet ging ich nach oben. Vor Patsys Tür bleib ich stehen und lauschte kurz. Drinnen ging es ziemlich hoch her, ich hörte zwei Männer unverständlich brüllen und Geräusche, als ob jemand mit der Faust auf den Tisch ...
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