1. Die Mieterinnen


    Datum: 13.08.2019, Kategorien: Schamsituation

    ... Berufswahl. Lassen Sie vor allen Dingen Malike ein wenig mehr Freiheit und Luft zum Leben. Wenn Sie gestatten, dass Malike sich hier im Haus zusammen mit Patsy oder Steffi eine Wohnung nimmt und wenn Sie sie sozusagen ‚freigeben‘, dann verspreche ich Ihnen, dass ich Ihnen gegenüber für Malike die gleiche Verantwortung übernehmen werde, wie ich sie gegenüber Patsys Eltern übernommen habe. Ich werde dafür sorgetragen, dass kein fremder Mann Malike berühren wird, den sie Ihnen nicht vorgestellt hat und den Sie akzeptieren. Geben Sie ihr ihren Personalausweis und zeigen Sie ihr, dass Sie ihr vertrauen und sie für eine gute Tochter halten. Das ist sie nämlich wirklich!“
    
    Ich war ganz stolz auf mich und meine Rede! Mir war allerdings nicht entgangen, dass Aishe bei dem Versprechen, dass kein ‚fremder‘ Mann Malike berühren werde, kurz aufblickte. Vielleicht hatte ich das Wort ‚fremd‘ ein klein wenig zu sehr betont. Je nun, ich hielt mich selbst ja auch nicht wirklich für einen ‚Fremden‘.
    
    Es war eine Zeitlang sehr still im Raum und nach einer Weile geschah etwas völlig Unerwartetes und Überraschendes. Herr Hassan fragte seine Frau und seinen Sohn, „Was denkt Ihr, ich glaube, wir können Herrn Schultz vertrauen.“ Die beiden sahen verdutzt erst einander, dann mich und zuletzt ihren Mann und Vater an und stimmten ihm verhalten zu.
    
    „Wollen Sie das vielleicht noch einmal gemeinsam besprechen, soll ich mal kurz rausgehen?“ fragte ich. „Nein, Herr Schultz,“ antwortete Herr Hassan, ...
    ... „Sie haben mich sehr betroffen gemacht. Ich glaube, Sie haben recht und sowieso, ich hasse es, gefürchtet zu werden. Meine Frau Aishe bringt Malike morgen Personalausweis, Kleidung, etwas Geld und was sonst noch so braucht. Meine Frau Aishe hat nämlich Führerschein!“
    
    „Meinen Sie, wir könnten Malike noch einmal kurz sehen?“ fragte Aishe Hassan. „Ich rate Ihnen davon ab“, sagte ich. „Das ist alles noch viel zu frisch. Geben Sie Malike etwas Zeit und vielleicht auch das Gefühl, gewonnen zu haben. Dabei ist das tatsächlich ganz anders. Hier hat heute Abend nur
    
    eine
    
    Person wirklich gewonnen!“ Wir sahen alle drei Malikes Vater an. Wir verließen gemeinsam Patsys Wohnung und die Hassans brachen auf. Ich sah noch hinter Ihnen her, bis sie weggefahren waren.
    
    Ich klingelte an meiner eigenen Wohnungstür, die unvermittelt aufgerissen wurde. „Wo sind die? Sind die weg? Was war? Wir haben überhaupt nichts gehört und wollten schon die Polizei rufen, weil wir dachten, es ist was passiert!“ brach ein Schwall von Fragen über mir herein.
    
    Dann gingen wir ins Wohnzimmer, wo die Mädels schon alles aufgebaut hatten. Die Flasche Dom Pérignon, die ich eigentlich zur Feier des Auszugs meiner (Ex-)Frau kaltgestellt hatte, war noch nicht geöffnet, stand aber bereit. Die Mädels sahen mich erwartungsvoll, Malike eher ängstlich an.
    
    „Bevor ich anfange, erst noch eine Frage an Steffi. Wieviel hast Du Deiner Mutter geklaut und warum?“ Steffi antwortete unumwunden: „Es waren insgesamt ungefähr ...
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