1. Ius Primae Noctis


    Datum: 22.08.2019, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... zurückgelassen. Die letzte Hochzeit scheint den Leuten hier in schlechter Erinnerung geblieben zu sein!"
    
    Die beiden lachten wieder, während die Frau langsam näherkam.
    
    „Ich meine dass es ihre Mutter war, mit der wir unseren Spaß hatten!" brummte der Ritter neben Lambert. „Groß, dunkelhaarig und stramme Titten!"
    
    Doch der Fürst hörte das nicht mehr richtig.
    
    „Bist du die Braut?" fragte er und eilte dem weißen Mädchen ein Stück weit entgegen. „Wo sind deine Gäste? Wo ist die Hochzeitsfeier?"
    
    „Die gibt es nicht, mein Herr!"
    
    Lambert kamen diese Augen aus Katzengold wieder in den Sinn. Die zarte Figur, das dunkle, leicht gewellte Haar und die langen, seidigen Wimpern.
    
    „Wer heiratet, ohne ein Fest zu veranstalten?" fragte er und fühlte wie die Vorfreude auf diese junge Frau heiß durch seine Adern strömte. „Ich denke, du lügst mich an und man will uns nur einfach nicht dabeihaben!"
    
    „Meine Familie ist an der Pest gestorben. Und mein Mann stammt nicht aus dieser Gegend! Er sitzt mit ein paar Freunden da unten und ist schon so betrunken, dass er den Kopf nicht mehr anheben kann! Ihr könnt euch gerne davon überzeugen!"
    
    Sie sah noch immer so blass aus und das Gesicht war genauso hübsch, wie es Lambert in Erinnerung hatte.
    
    „Methilde, nicht wahr?"
    
    „Methild!" korrigierte sie ihn und ein flüchtiges Lächeln huschte über ihre Miene. „Kennt ihr jeden Untertan beim Namen?"
    
    „Nur die Besonderen!" Lambert ergriff die ihm entgegengestreckte Hand. Sie fühlte sich ...
    ... klein, feingliedrig und kalt an. „Und an dich kann ich mich noch gut erinnern!"
    
    Sein Schwanz regte sich schon und er dachte mit vor Lust pochendem Herzen daran, wie scheu und ängstlich das Mädchen doch vor einem Jahr noch gewesen war. Das sie ihm jetzt freiwillig entgegen kam hätte er niemals erwartet!
    
    „Ihr möchtet euer Recht einlösen! Deshalb bin ich hier!" meinte sie leise, als ob er die Gedanken laut ausgesprochen hatte. „Wenn ihr mögt, dann führe ich euch zu meiner Bettstatt!"
    
    „Es gibt keinen Wein? Kein Essen? Dann können wir es auch hier in der Kutsche vollziehen!" rief er, in der Hoffnung sie damit doch ein wenig aus der Reserve zu locken. Immerhin bot das Gefährt kaum Schutz vor den Ohren seiner Wachen.
    
    „Wenn ihr das so wünscht, mein Herr!"
    
    Lambert schüttelte den Kopf.
    
    „Du scheinst es ja gar nicht mehr erwarten zu können!"
    
    „Ich mag es hinter mich bringen!" kam die Antwort blitzschnell und dabei war für einen Moment jede Freundlichkeit aus ihrem Gesicht verschwunden. „Ich bin hier, um dem Gesetz Genüge zu tun!"
    
    Sie trat auf die hölzerne Steighilfe, als der Hauptmann die Türe öffnete. Dabei glitt das Kleid ein wenig über das Knie und zeigte die helle Haut des Schenkels.
    
    Lambert grinste und leckte sich über die Lippen. Er hatte schon Bräute erlebt, die ihr Schicksal ohne Gegenwehr hinnahmen. Aber eine derartige Bereitschaft zum Einlösen des Schenkelrechts war ihm noch nie untergekommen.
    
    „Gebt acht, dass das hier keine Falle ist!" meinte er ...