Langes Wochenende
Datum: 30.08.2019,
Kategorien:
Romantisch
... als wollte sie ihn nie mehr verlieren.
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Als ich irgendwann in der Nacht erwache, liegt Anna immer noch auf mir. Wir müssen so eingeschlafen sein. Ich erinnere mich noch, dass sie ganz erschöpft auf mir liegen geblieben ist und ich ihr Zeit geben wollte, sich halbwegs zu erholen. Dabei müssen wir wohl in den Schlaf abgerutscht sein.
Anna schläft tief uns fest. Ich erkenne es an ihren regelmäßigen Atemzügen. Deshalb schäle ich mich aus ihrer Umarmung, schlüpfe unter ihr hervor und bleibe neben ihr liegen. Wenig später schlafe ich wieder ein.
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Am Morgen läutet schon früh der Wecker. Die Sonne ist noch nicht aufgegangen. Ungern stehe ich auf und gebe Anna einen Klaps auf den Hintern.
"Aufstehen, Schlafmütze!"
Sie hebt schlaftrunken den Kopf und schaut sich um. Als ihr Blick den meinen trifft ist das Unverständnis, das sie mir entgegenbringt, mit Händen greifbar.
"Es ist doch noch mitten in der Nacht", beklagt sie sich.
"Es ist früh, aber wir müssen los. Sonst schaffen wir den Rückflug nicht mehr."
"Ich will nicht weg", brummt sie und sackt zurück in die Laken.
Ich erhebe mich und gehe nackt, wie ich bin, in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Als ich wenig später an Deck den Tisch abwische, um das Essen darauf abzustellen, steht Anna splitternackt an der Reling und schaut auf das offene Meer hinaus. Dieser Ausblick scheint es ihr besonders angetan zu haben.
"Schau dir das an!", meint sie.
Erst bei genauerem Hinsehen wird mir ...
... bewusst, dass draußen auf dem Meer die Sonne aufgeht. Der Himmel leuchtet in den schönsten Rottönen. Die Bucht, die noch im Schatten liegt, bildet einen wunderbaren Kontrast dazu.
"Schön!", bestätige ich.
Schnell husche ich zurück unter Deck, nehme mein Handy und mache ein Foto. Als ich es mir am Display anschaue bin ich zufrieden. Eine nackte Schönheit im Halbschatten steht auf einem Boot und blickt hinaus auf das Meer, wo der schönste Sonnenaufgang seit langem zu sehen ist.
"Wenn das kein Bild ist, das Hoffnung ausstrahlt", sage ich nachdenklich.
Anna schaut sich überrascht um. Im ersten Augenblick versteht sie nicht, was ich meine. Erst als sie das Handy in meiner Hand entdeckt, checkt sie.
"Du hast mich nackt fotografiert?", spielt sie die Vorwurfsvolle.
"Nur von hinten."
"Meinen Arsch?"
"Schau es dir an."
Ich halte Anna, die inzwischen vor mir steht, das Bild hin und sie wirft einen Blick drauf.
"Wow!", entfährt ihr. "Das ist unglaublich heiß und zeigt doch nicht viel."
"Es strahlt Zuversicht aus", sage ich nachdenklich. "Ich hoffe, es ist die Zuversicht, mit der wir nach Hause zurückkehren können."
"Mit dir an meiner Seite kann das Leben nur schön werden", versichert mir Anna.
Sie ist davon überzeugt. Das sehe ich deutlich an ihrem Strahlen. Anna ist glücklich. Was gibt es Schöneres, als die Frau, die man von ganzem Herzen liebt, glücklich zu sehen?
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"Jetzt kommt der entscheidende Moment", sage ich.
Wir sind auf der Fahrt ...