Wie das Leben spielt
Datum: 30.09.2019,
Kategorien:
Medien,
... zittender Stimme fragte er: “Kannst du bitte bei uns vorbei kommen“....???
Ich fragte: “Was ist denn los, hat Andy sich gemeldet, ist er wieder da“???
“Komm bitte einfach vorbei“, sagte Andys Vater.
Manuela und ich fuhren sofort los.
Und wieder stand ich da, mit weichen Knien, vor dem Haus von Andys Eltern.
Der Vater öffnete.
Seine Augen waren geschwollen und gerötet.
“Was ist los“ fragte ich “wo ist Andy.
“Komm doch bitte erst mal rein“ mit diesen Worten gingen wir rein.
“Setzt euch bitte,“ sagte Andys Mutter.
“Was ist denn los“??? Fragte ich.
“Andy“....begann sein Vater zu erzählen, Tränen schossen in seine Augen.
“Sie haben Andy gefunden“....Andys Vater schob seine Hände vor sein Gesicht...“Andy ist tot, sie haben ihn mit aufgeschnittenen Pulsadern im Park gefunden“.
“Nein, nein.....das kann nicht sein...Andy....warum“??? Alles um mich herum verschwamm.
Ohne ein weiteres
Wort stand ich auf, verließ die Wohnung.
“Raus, nur raus dachte ich“
Weit entfernt hörte ich Manuela noch meinen Namen rufen.
“Warte doch bitte“ rief Manuela.
Ich fing an zu laufen, schneller, immer schnell nur weg dachte ich.
Stunden lief ich planlos umher, ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Spät in der Nacht kam ich nach Hause.
“Wo warst du“??? Fragte Manuela besorgt, nahm mich in ihre Arme und drückte sich an mich.
“Ich weiß es nicht“ gab ich zur Antwort.
Manuela sagte: “Du hast doch keine Schuld an seinem ...
... Tod“
“Nein??? .....vielleicht würde er noch leben hätte ich damals anders reagiert“.
“Nein so etwas darfst du nicht denken“ sagte Manuela.
Wir redeten die ganze Nacht, immer wieder tröstete Manuela mich.
“Danke das du für mich da bist, ich liebe dich über alles“ kam es leise über meine Lippen und wieder war ich in meinen Gedanken gefangen.
Ich spürte wie ihre Hand durch mein Haar glitt.
Dann kam meine bisher schwerste Sunde in meinem Leben.
Andys Beerdigung.
Wir betraten die Kapelle, von weiten sah ich den schwarz glänzenden Sarg, dessen Oberteil geöffnet war.
Langsam mit zitternden Knien ging ich auf den Sarg zu.
Ich schaute hinein, Tränen liefen über meine Wagen.
Das war nicht Andy, nicht der Andy den ich kannte.
Andy war kaum wieder zu erkennen.
Manuela streckte mir ihre Hand entgegen, langsam gingen wir zurück, setzten uns.
Mein ganzer Körper zitterte, Gänsehaut und immer wieder meine Gedanken.
Ich hatte das Gefühl mein Kopf würde gleich platzen.
Der Pfarrer las die Messe.
Am Ende gab er bekannt, seine Eltern hatten sich zum Abschied Andys Lied gewünscht, “U2, wehre the Streets“
Wie oft hatten wir dieses Lied zusammen gehört uns bei diesem Lied unsere Sorgen und Nöte gegenseitig erzählt.
Die Stereoanlage fing an zu spielen.
Ich dachte nur: “Ich kann nicht mehr“.
Langsam erhob ich mich, lief hinaus ins freie.
Manuela hinter mir her.
“Bitte, fahr mich nach Hause, ich kann nicht mehr“ sagte ich.
“Kein Problem“ ...