Wie das Leben spielt
Datum: 30.09.2019,
Kategorien:
Medien,
... das Telefon klingelte und so nahm ich ab.
Am anderen Ende hörte ich Andy.
Ich musste zweimal nach fragen, Andys Stimme war kaum wieder zu erkennen.
“Andy was ist los, was hast du“??? Fragte ich ihn.
“Frag lieber nicht“ sagte Andy.
Ich fing an mir Gedanken zu machen, so hatte ich Andy noch nie erlebt.
“Na sag mir schon was los ist, wir haben bis jetzt immer über alles gesprochen“ versuchte ich Andy aufzubauen.
“Hast du Zeit“??? Fragte Andy mit zittender Stimme.
“Wann und wo“ fragte ich nur.
“Bitte, komm in einer Stunde in unsere Stammkneipe“ hörte ich Andy noch sagen, danach legte er einfach auf.
Völlig verdutzt schaute ich auf den Hörer und legte dann auf.
Ich ging zu Manuela und erzählte ihr von dem
komischen Telefonat.
Manuela schaute mich auch nur fragend an, zuckte mit ihren Schultern.
So verabschiedete ich mich von Manuela und machte mich auf den Weg.
Immer wieder dachte ich: “was ist nur los mit Andy“???.
In der Kneipe angekommen suchten meine Blicke nach Andy.
Ich musste zweimal schauen um Andy überhaupt zu erkennen.
Völlig heruntergekommen saß Andy in der hintersten Ecke.
Langsam ging ich auf Andy zu.
“Ohhh man, Andy was ist mit dir denn los“???
Fragte ich ungläubig.
Andy schaute auf, ich blickte in seine Augen und erschrak.
Seine Augen waren gerötet, unterlaufen, der Glanz aus den Augen völlig verschwunden.
“Was ist passiert“??? Fragte ich ungläubig.
“Setzt dich bitte“ waren Andy ersten ...
... Worte und er begann zu erzählen.
“Ich war vor fast zwei Wochen beim Arzt und habe mich komplett durchchecken lassen“.
“Ja und ...??? Fragte ich ungeduldig weiter.
“Die haben mich HIV positiv getestet“ stotterte Andy, ließ den Kopf auf seine Hände fallen und fing an zu weinen.
Meine Gedanken überschlugen sich “AIDS“ ..... “Andy hat AIDS“....“ohhh mein Gott“.
“Bist du sicher“ fragte ich nach.
Andy hob den Kopf und schrie: “JA SCHEIß NOCHMAL, DIE HABEN MICH ZWEI MAL GETESTET“.
Danach ließ er seinen Kopf wieder auf seine Arme sinken.
Um uns herum verstummten alle Gespräche, alles schaute uns an.
“Gibt es irgendwas zu glotzen“ entgegnete ich den gaffenden Blicken.
Langsam setzten die Gespräche der anderen wieder ein, leises Gemurmel.
Was sollte ich sagen, wie kann ich nur helfen, dachte ich.
Ich brachte kein Wort raus.
Andy schaute auf, seine Augen völlig verheult.
“Und.....was sagst du dazu“???
Stotternd antworte ich: “Was kann ich tun, wie kann ich dir helfen“???
“Helfen“??? grinste er mit einer verzogenem Grimasse “keiner kann mir helfen“.
Mit diesen Worten sprang Andy auf und rannte aus der Kneipe.
Bewegungsunfähig, geschockt saß ich da.
In meinen Gedanken hämmerten immer wieder diese drei Worte von Andy: “Ich habe AIDS“.
Wie in Trance stand ich auf, bezahle den Deckel von Andy und machte mich auf den Weg nach Hause.
Zuhause angekommen hörte ich Manuela rufen: “Da bist du ja schon wieder“.
Manuela kam auf mich zu ...