1. Die Assistenz


    Datum: 08.10.2019, Kategorien: Romantisch

    ... wollte es damals so."
    
    "Das ist doch einmal eine gute Nachricht", sage ich und wiederhole meine Frage nach dem Anwalt.
    
    "Ich kann mir den doch nicht leisten", meint Enya und ich widerspreche direkt: "Der wird je nach Streitwert bezahlt. Die Wohnung habt ihr damals gekauft und selbst wenn dein Mann die Kosten getragen habt, gehört sie euch gemeinsam, außer ihr habt einen Ehevertrag." Ich schaue sie fragend an, aber sie schüttelt den Kopf.
    
    "Da wird genug Geld für dich abspringen", sage ich lächelnd, und da ich weiß, dass er bei einer Bank ein gutes Einkommen hat, ergänze ich noch: "Und er muss auch ordentlich und schnell für die Kinder zahlen. Nur dafür musst du jemanden haben, der sich auskennt. Wenn es eng wird, helfe ich dir notfalls auch aus. Du kannst mir das Geld ja dann irgendwann zurückzahlen."
    
    Enya hat schon wieder Tränen in den Augen, nickt aber nur.
    
    Zwei Stunden später ist Sarah da. Sie hat ihr Kind abgeholt und verschwindet mit den Kindern in der Wohnung, während Enya lange mit dem Anwalt telefoniert. Der hatte tatsächlich sofort zeit und erzählt ihr, was sie jetzt machen muss. Er würde dann morgen Vormittag vorbeikommen und ein paar Unterschriften abholen, aber er kümmert sich jetzt erst einmal um die notwendigen Anträge und eine einstweilige Verfügung gegen ihren Mann, dass er ihre Sachen in Ruhe lässt. Er lässt sich auch die Handynummer geben und bittet sie, nicht mehr mit ihrem Mann zu sprechen. Sie soll ihm nur mitteilen, dass alle Kommunikation ...
    ... nur noch über ihn läuft. Das gelte auch für die Kinder. Er kennt da einen Richter, der das auch sofort unterschreiben würde.
    
    Um elf sitzt eine sichtlich erschöpfte Enya neben mir und schaut mich an: "Danke, Frank, dass du mir hier hilfst. Ich hätte gar nicht gewusst, was ich alles hätte machen müssen."
    
    Am Nachmittag ruft der Anwalt an und sagt, dass ihr Mann gerne mit ihr sprechen würde. Er würde den Termin in seiner Kanzlei durchführen, ob denn morgen um 10 Uhr ok wäre. Als Enya sagt, dass sie Angst vor der Konfrontation hat, beruhigt er sie: "Wir sorgen hier für ihre Sicherheit und die ihrer Kinder. Wir sind da auch entsprechend vorbereitet. Ich gehe aber nicht davon aus, dass ihr Mann etwas Böses vorhat. Er klang eher genervt und frustriert."
    
    Am Nachmittag schauen wir uns Wohnungsannoncen an. Enya schiebt irgendwann genervt den Laptop von sich: "Zu teuer oder zu klein. Das ist doch scheiße."
    
    Ich schaue sie an: "Ja, aber mach dir keinen Druck. Hier ist genug Platz, wir können sogar deine Möbel erst einmal in der Garage unterbringen, bis du etwas hast."
    
    Sie schaut mich an: "Ist die denn so groß?"
    
    Wir gehen nach unten und ich zeige ihr die Garage. Mein Auto, was ich regelmäßig fahre, steht meist draußen, daher waren wir gestern noch nicht hier. Mein Vater war ein Autonarr, daher hat er den Keller umbauen lassen und hier passen insgesamt acht Autos hin. Ich habe noch einen Golf, den ich für Einkäufe und so benötige, ansonsten habe ich ein Fahrrad.
    
    "Hier ist ...
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