Die Assistenz
Datum: 08.10.2019,
Kategorien:
Romantisch
... brenzlich.
"Na super", gebe ich nur zu Protokoll und rufe meinen Stellvertreter an, damit ich die anderthalb Tage aufarbeiten kann.
Am Nachmittag mache ich überpünktlich Feierabend und treffe als Erstes auf Karin, die Mutter: "Michael war heute an der Schule von Frank, hat aber nichts unternommen, da ein Typ mit einem Stiernacken aufgetaucht ist und neben uns gewartet hat, bis Frank ins Auto gestiegen ist."
Ich erzähle von der Aktion des Mannes von Sarah und Karin meint, ich solle mich doch bitte im Namen Enyas und ihr bedanken. Ich nicke nur und frage, ob ich sonst irgendwie helfen soll, ich würde mich auch ums Abendessen kümmern.
"Nix da, mein Junge", werde ich mütterlich belehrt, "das machen wir, solange wir hier wohnen. Ich habe ja den ganzen Tag zeit und Enya ist auch da."
"Wo sind die drei eigentlich?", frage ich und schaue in Richtung des Wohnraums. Die drei haben zwar ihre eigene Wohnung, aber die letzten zwei Tage waren sie ja auch eher hier, was ich interessanterweise überhaupt nicht gestört hat.
"Die Kinder machen Hausaufgaben und holen Stoff nach. Enya ist schwimmen oder in der Sauna."
Na toll, denke ich, dann will ich mal nicht stören. Eigentlich nutze ich auch die Sauna, vor allem im Herbst und Winter für ein wenig Entspannung nach der Arbeit. Aber ich kann ja jetzt nicht einfach da reinplatzen. Also setze ich mich ins Wohnzimmer und lausche Pink Floyd.
Am Samstag werde ich von einem Heulen geweckt. Mit: "Scheiße, der Feuermelder", ...
... springe ich auf und renne in Shorts in Richtung Küche. Dort steht Karin und blickt mich erschrocken an. Der Raum ist voller Rauch und es riecht nach verschmortem Plastik. Der Dunstabzug arbeitet mit Hochtouren. Da das Geräusch unterirdisch laut ist, steige ich auf die Anrichte und stoppe das Heulen.
"Was ist los?", höre ich aus der Tür, in der Enya erscheint. Sie bleibt erschrocken stehen und schaut mich an.
Das mit der Shorts war eine gute Idee, aber ich hätte sie vielleicht richten sollen. Da Enya von unten direkt in meine Hose sehen kann. Ich werde knallrot und richte schnell meine Hose, bevor ich wieder nach unten steige. Karin schaut erst zu Enya, dann folgt sie ihrem Blick und ich bekomme noch mehr Farbe, während ich von der Anrichte klettere. Karin bekommt einen Lachanfall, während Enya und ich uns beschämt anschauen.
Dann wendet Enya sich meiner Mutter zu: "Was ist passiert?"
Karin hört auf zu lachen und räuspert sich: "Mir ist die Verpackung der Aufbackbrötchen auf den Gasherd gefallen. Das brannte schnell und heftig. Es tut mir leid, Herr Behrends."
Ich zucke mit den Schultern: "Ist mir auch schon passiert. Ich gehe jetzt besser Brötchen holen, die dort", ich zeige auf den Herd, "würde ich nicht mit Genuss essen wollen. Ansonsten bitte Frank."
"Ich mache hier schnell sauber", meint Karin und geht in Richtung Spüle, während ich mich umdrehe.
Beim Rausgehen höre ich: "Ich würde mir aber mehr anziehen", von Enya und muss auflachen. Die beiden bekommen ...