1. Magische Begegnung 3


    Datum: 09.10.2019, Kategorien: Medien,

    Keine Ahnung, wann ich eingeschlafen war, aber ich fiel in einen sehr unruhigen Schlaf. Die Wärme, die ich noch kurz zuvor in ihren Armen genossen hatte, war verschwunden. Bilderfetzen jagten durch meine Träume. An den Wänden waren jetzt seltsame Bilder voller nackter Wesen, die seltsam zu leben schienen.
    
    Ein Schiff war in einen Sturm geraten, Blitze durchzuckten den Himmel und die Wellen schlugen hart gegen die Bordwand. Wassermassen überfluteten das Deck. Es herrschte ohrenbetäubender Lärm. Das Schiff wurde immer tiefer in eine Meerenge zwischen Klippen gezogen. Wenn es den Kurs nicht änderte, würde es bald zerschellen. Die Mannschaft versuchte nach Kräften, das Unglück zu verhindern, doch der Steuermann stand mit ausgebreiteten Armen an Deck und hatte nur Augen für eine wunderschöne Meerjungfrau, die auf eine Klippe saß und ihn zu sich lockte. Das Steuerrad bewegte sich hilflos hin und her. das Schiff schien verloren.
    
    Die nackten Gestalten im Bild sahen mich an und schrien Worte in den Wind, die ich nicht verstehen konnte. Dann drehte sich der Steuermann um und ich erstarrte. Er sah aus wie mein verzerrtes Spiegelbild. Das Gesicht war alt und faltig, von Kämpfen gezeichnet. Im Blick eine Mischung aus entrückter Faszination und Verzweiflung.
    
    Dann plötzlich, stand vor mir die Frau, die vorhin noch als nackte Sirene in meinen Armen lag. Sie trug mein Gewand, mit Schwert und Schild – und ich war nackt.
    
    Die Rollen waren mit einem Mal getauscht. Sie wirkte ...
    ... bedrohlich.
    
    In ihrem Gesicht kein Lächeln mehr, nur hämisches Grinsen, als sie, das Schwert auf mich gerichtet sagte: β€žIch habe dich gewarnt. Reiner Trieb hat dich geleitet. Doch nicht alles was schön ist, ist ohne Gefahr. Kannst du dich daran erinnern?β€œ Hallendes Lachen tobte durch den Raum.
    
    β€ž
    
    Ich hatte schon fast 30 Jahre Leben bevor wir uns trafen. Was weißt du von diesem Leben? Was weißt du mir?β€œ Wieder folgte unheimliches Lachen.
    
    β€ž
    
    Du bist mir hinterher gelaufen, ohne zu wissen, worauf du dich einlässt.β€œ kalt und spöttisch klang es.
    
    β€ž
    
    Wenn du mit mir kommst, werden meine Feinde auch deine sein.β€œ Sie lies eine Pause.
    
    Du wirst kämpfen müssen. Kannst du das überhaupt?β€œ schrie sie mich an.
    
    β€ž
    
    Und wie soll ich kämpfen?β€œ
    
    β€ž
    
    Komm versuch es! Versuch mich zu besiegen!β€œ
    
    β€ž
    
    Aber womit? Ich habe nichts: keine Waffen, kein Schild, keine Rüstung.β€œ
    
    Sie schob das Schwert zwischen meine Beine und ließ meinen Schwanz auf der Spitze wippen: β€žDu hattest alles. Aber schon beim ersten Sirenengesang hast du es weggeworfen. Du hast dich von der Lust leiten lassen. Noch hast du deinen Verstand. Benutze ihn einfach.β€œ
    
    Ich stürzte auf sie zu, um ihr das Schwert zu entreißen. Doch meine Bewegungen waren seltsam langsam. Eine geschickte Drehung reichte und ich lief in eine dunkle Leere. Schallendes Lachen erfüllte wieder den Raum. β€žDu sollst nicht blind darauf los stürzen, sondern deinen Verstand gebrauchen.β€œ
    
    Plötzlich befand ich mich im vorderen Teil des ...
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