Doro 01: Die Verhaftung
Datum: 16.10.2019,
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Nicht festgelegt,
... sie setzte.
Auf der zerkratzten Tischplatte war nun alles ausgebreitet, was Doro bei sich gehabt hatte. Besonderes Interesse zeigte der dicke Polizeichef für den Büstenhalter, der vor ihm lag. Doro merkte, dass sie rot anlief, und ärgerte sich erneut, das Teil nach dem Foto nicht sofort wieder angezogen zu haben. Mit zwei Fingern hielt er das Wäschestück hoch und ließ es hin und her schwingen. Dabei sah er die Delinquentin mit fragend hochgezogenen Augenbrauen an. Doro wusste nur zu genau, auf welche zwei Stellen er stierte. Sie fühlte sich, als würde er sie mit den Augen ausziehen.
Zu ihrem massiven Missvergnügen reagierte ihr Körper unerwartet direkt auf die heikle Situation. Sie konnte spüren, wie sich ihre Brustwarzen aufrichteten und hart gegen den dünnen Stoff drückten. Je mehr sie dagegen ankämpfte, desto stärker wurde die ungewollte Reaktion. Ohne hinzusehen wusste sie, dass sich zwei rundliche Spitzen deutlich auf ihrem Shirt abzeichneten. Das breiter werdende Grinsen des Dicken bestätigte ihre Vermutung zweifelsfrei.
Als er sich daran sattgesehen hatte, nahm er ihren Ausweis zur Hand und fing an, ihren Namen mit einem Kugelschreiber auf ein Papierformular zu übertragen, wobei er die Silben laut vor sich aufsagte.
„Do-ro-the-a Ho-ker. "
„Höker", korrigierte sie automatisch.
Er schoss ihr einen gereizten Blick zu. Vermutlich erwartete er, dass sie schwieg, wenn sie nicht angesprochen wurde. Doro erschrak, nahm aber all ihren Mut zusammen. Ihr war ...
... klar, dass sie sich selbst aus dieser Patsche befreien musste, in die sie sich gebracht hatte. Auf die Ö-Pünktchen in ihrem Familiennamen könnte sie verzichten. Aber sie hatte unveräußerliche Rechte und diese würde sie einfordern.
„Wie Sie sehen, bin ich deutsche Staatsbürgerin. Ich verlange einen Übersetzer und dass Sie, falls Sie das noch nicht getan haben, umgehend die deutsche Botschaft informieren."
Statt einer Antwort erntete sie eine Tirade fremdländischer Worte.
„Ich verstehe Sie nicht. Ich möchte sofort mit einem Angestellten der deutschen Botschaft sprechen!" Ihr befehlender Ton zauberte eine Zorneswolke auf seine Stirn. Er stemmte sich hoch, brüllte Doro an und ließ eine massive Faust auf den Tisch krachen. Eingeschüchtert verstummte sie.
Als nächstes hob er das Mobiltelefon auf.
„PIN?"
Das Wort verstand sie zwar, schüttelte aber wieder den Kopf.
„Da sind persönliche Daten auf dem Gerät. Die dürfen Sie nicht einfach so einsehen."
„PIN!"
Das Wort kam nun lauter und drohender. Doro entschied, dass sie sich nicht dauerhaft weigern könnte und streckte die Rechte aus, um die Ziffern einzutippen. Er schob ihr stattdessen Stift und Papier zu.
„Nein, das ist privat."
„PIN!?!"
Der gellende Schrei ließ Doros Ohren klingeln. Verängstigt schrieb sie die Zahl auf den Zettel. Der Mann tippte sie ab und nickte bestätigend, als sich das Display aktivierte. Zunächst etwas unbeholfen wischte er darauf herum, bis er anscheinend gefunden hatte, wonach ...