1. Spielst du Golf oder hast du Sex?


    Datum: 25.10.2019, Kategorien: Betagt,

    ... zu spezifizieren, bald wiederholen sollten. Während Roland meiner Frau einen flüchtigen Abschiedskuss auf den Mund gibt, verabschiede ich mich von Petra mit einem Handschlag.
    
    Auf dem Weg zum Auto frage ich meine Frau, seit wann denn Roland sie küssen darf. Sie entschuldigt dies mit dem Hinweis, dass es doch nur ein freundschaftlicher Kuss gewesen wäre, nichts Besonderes. „Kannst du das ebenso wenig verhindern, wie dein Reden im Schlaf?", bohre ich nach.
    
    „Hör auf mit deiner gespielten Eifersucht" kontert meine Frau. „Du weißt doch, dass ich nur dich liebe, oder etwa nicht?" Meine Antwort: „Sei doch nicht gleich eingeschnappt, ich wollte dich nur ein wenig ärgern. Ich liebe dich doch auch."
    
    Donnerstagabend.
    
    Ich sitze wie auf glühenden Kohlen. Zu gerne möchte ich wissen, was Roland und meine Frau als Reaktion auf meine Droh-WhatsApp besprochen haben. Aber Claudia, obwohl sie hundemüde ist, möchte nicht zu früh ins Bett, weil sie befürchtet, damit ihren Schlafrhythmus durcheinanderzubringen. Kurz vor 22 Uhr ist es dann so weit. Sie verabschiedet sich mit den Worten „Mach nicht mehr so lange" von mir und geht in unser Schlafzimmer. Eine Viertelstunde später höre ich sie tief und ruhig atmen. Sie schläft.
    
    Schnell gehe ich ins Büro, fahre den PC hoch und starte das Überwachungsprogramm. Ich setze mir einen Kopfhörer auf und lausche der klar zu verstehenden Konversation zwischen Roland und Claudia.
    
    „Roland: Ich habe eine ganz merkwürdige WhatsApp bekommen. ...
    ... Schau."
    
    Claudia: „Die gleiche Nachricht und das gleiche Bild habe ich auch erhalten. Kennst du die Telefonnummer? Ich kann sie keinen meiner Kontakte zuordnen."
    
    „Ich auch nicht. Kann sie von deinem Mann stammen?"
    
    „Nein, ich saß ja neben ihm im Auto, als ich die Nachricht erhielt. Er hätte sie also gar nicht senden können. Und warum soll er uns die Nachricht schreiben? Wenn er von uns wissen würde, hätte er dich wahrscheinlich krankenhausreif geschlagen und mich aus dem Haus gejagt. Ich hoffe nur, dass, falls er es irgendwann einmal herausbekommen sollte, dass zwischen uns was läuft, er sich mir gegenüber tolerant erweist, denn, und da mach dir keine Hoffnung, das zwischen uns ist nur Sex, keine Liebe. Lieben tue ich nur ihn. Was machen wir nun?"
    
    „Wir sollten uns aber auch nicht verrückt machen lassen. Wir können doch nicht abwarten, und wie das ängstliche Kaninchen auf die Schlange starren, bis der Typ sich noch einmal meldet. Vielleicht kommt da ja gar nichts mehr? Wir sollten aber bis auf Weiteres den Hochsitz für unsere Treffen ausklammern. Da muss es Überwachungskameras geben, ansonsten hätten wir doch den Erpresser sehen müssen." „Ja, du hast wahrscheinlich recht. Kirremachen gilt nicht. Trotzdem bin ich nervös. Und falls du Pläne für heute Abend gehabt hast, vergiss die. Ich habe zurzeit keinen Nerv, von dir gefickt zu werden."
    
    Statt einer Antwort drängt sich Roland an Claudia heran und zieht ihr das Kleid über die Hüften. „Du trägst ja kein Höschen, du kleine ...
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