1. BNWO-FSNW


    Datum: 22.11.2019, Kategorien: Verschiedene Rassen

    ... Maßanzug auf ihn wartete.
    
    Er hielt Adewale die Hand hin: „Sie wissen, was Sie über den Free State schreiben müssen?!"
    
    Hinter dem eleganten, großen Schwarzen wartete bereits eine kleine, zweimotorige Maschine mit laufendem Motor.
    
    Adewale ergriff die Hand und nickte.
    
    Er hatte zwar nicht die geringste Ahnung, was er -- ein Reporter einer großen europäischen Zeitung aus dem Ressort für Afrika -- für einen Anzugträger aus Afrika schreiben müsste; geschweige denn, dass er das am Ende dann auch tatsächlich täte....
    
    „Ähm... und Sie sind...?"
    
    Der Schwarze im Maßanzug hielt ihm seinen Ausweis hin. Er war von der kenianischen Botschaft:
    
    „Wir fliegen Sie jetzt zuerst nach Wajir. Dort holt Sie ein Jeep ab und fährt Sie die restlichen knapp 100 Kilometer zum Free State." Er deutete hinter sich auf eine kleine, zweimotorige Maschine, die immer lauter anlief: „Keine Sorge! Zahlt alles der Free State! Sie müssen nur schauen, dass Sie nachher das Richtige schreiben!"
    
    In der Maschine selbst wartete eine kleine, höchstens 1.60 große, blonde Stewardess in einem extrem kurzen Stewardessinnen-Outfit mit weißen Netz-Strümpfen, in der Hand ein Tablett, auf dem ein Gläschen Champagner stand.
    
    Dann schloss sich die Tür und die Maschine hob ab.
    
    * * *
    
    Die nächsten 100 Kilometer waren die durchrütteltsten, aber auch die wunderschönsten, die Adewale N'gunde je auf halb-fertigen afrikanischen Straßen in einem Jeep gefahren war.
    
    Es ging quer durch die Wüste auf einer ...
    ... einzigen, staubigen Straße mit riesigen Löchern quasi durchgehend auf den Horizont zu. Der Jeep war ausgestattet mit Kanistern randvoll mit Trinkwasser, mit einer ganzen Kiste Verpflegungs-Paketen vom kenianischen Militär und noch mit zwei Pistolen, von denen sein Chauffeur eine unter dem Sitz und die andere bei der Gangschaltung platziert hatte; so, dass er bei jeder Verkehrskontrolle nach einer davon greifen konnte.
    
    Das sei völliger Standard hier in Westsomaliland, erklärte ihm der untersetzte, gut beleibte Schwarze mit gekräuseltem Haar am Steuer -- hier im Dreiländer-Eck zwischen Kenia, Äthiopien und Somalia: Dass man nur bewaffnet hier rein führe. Gegen die somalischen Warlords würde das natürlich nichts helfen -- die würden sowieso mit ihren gepanzerten Humvees kommen, die sie von der US-Armee erbeutet hätten. Aber gegen die üblichen Rebellen, also vor allem gegen die Al Shabaab, da würde es schon helfen, wenn man gleich am Anfang einmal ordentlich in deren Richtung schösse...
    
    Er griff unter den Sitz und hielt Adewale eine der zwei Pistolen hin:
    
    „Da! Nimm! Die von der Botschaft haben mir zwar gesagt, ich soll dir keine Pistole geben... Aber wenn du wirklich ein Reporter bist, dann nimm!"
    
    Es war eine Glock 17.
    
    Adewale kannte die Waffe nur allzu gut von unzähligen Kriegsschauplätzen: Mali, Syrien, Sudan, Jemen, Algerien, Demokratische Republik Kongo... -- das haupt-, österreichische-, Waffen-Exportprodukt. In den meisten Ländern viel zu teuer für den einfach ...
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