Sterne
Datum: 09.12.2019,
Kategorien:
Romantisch
... beginnende Wir, was Musik betraf. Den wunderbaren Menschen, welchen ich mehr und mehr kennenlernte. Eine Persönlichkeit, die mich ehrlich gesagt, völlig überforderte, weil sie mich so wehrlos machte. Aber ich bemerkte ebenfalls sehr deutlich, dass ich auf sie als Frau reagierte. Ihre Nähe mich auflud. Dinge in mir freisetzte.
Es blieb ihr nicht verborgen. Sie reagierte einfach nicht darauf. Außer wissend zu lächeln und nachdenklich zu wirken. Der Abschied von ihr war grausam. Ich hätte sie am liebsten in meiner Wohnung eingesperrt, einfach nicht mehr wegegelassen. Wir umarmten uns noch einmal. Dann war sie verschwunden. ___
Bei der nächsten Probe war ich selbstverständlich dabei. Ich hatte am Gitarrenpart nichts geändert und Lippe damit keine Schwierigkeiten. Alle waren begeistert, Helge grinste während der gesamten Probe wie ein Honigkuchenpferd. Nur Lippe sah mich öfter prüfend an, was er schon getan hatte, als ich diesmal mitsamt meiner Geliebten auflief. Ganz wohl war ihm dabei offensichtlich nicht.
Zurecht. Ich hatte schon zwei weitere Stücke geschrieben. Die ich ihnen noch nicht vorspielte, weil ich mir immer noch nicht sicher war, ob ich das wollte. Bei einem würde er Schwierigkeiten haben. Beim anderen scheitern. Es war mir nicht egal, was ich damit auslöste. Und doch zählte für mich vor allem und fast ausschließlich Carol.
Die mich gewähren ließ, nichts forcierte. Völlig regungslos unseren ersten Triumph mit ihrer, jetzt schon unserer Band, feierte. Wir ...
... beide schlugen alle Angebote, nachhause gefahren zu werden, ab und gingen gemeinsam zur U-Bahn.
"Ich hab zwei neue Stücke."
"Ich habe gehofft, dass du das sagen würdest. Jetzt brechen alle Dämme?"
"Vielleicht. Ich möchte, dass du sie vor den anderen hörst. Willst du?"
"Natürlich. Morgen?"
"Warum nicht jetzt?"
"Ich habe nicht alles dabei, was du brauchst. Denk nicht drüber nach. Ich komme morgen."
Mehr sprachen wir nicht. Auch nicht in der U-Bahn, wo sie allerdings schon nach zwei Stationen umsteigen mussten. Ich verstand sie noch nicht. Verstand mich selber nicht mehr, aber eines wurde mir klar: Ich war drauf und dran, mich in diese Frau zu verlieben, nicht nur in die Musik. Sie küsste mich zum Abschied auf die Wange.
Warten. Schon nach neun Uhr. Beim nächsten Mal sollten wir wirklich eine Zeit ausmachen. Dann endlich, das erlösende Klingeln an der Tür. Die Beschleunigung des Herzschlags, als ich ihre Stimme in der Gegensprechanlage hörte. Der Schock, als ich die Türe für sie öffnete.
Eine zweite Frau, vielleicht etwas älter, Mitte dreißig, verwegene blaue Frisur, stand kaugummikauend neben ihr und grinste mich freundlich an.
"Hallo. Das ist Josie, meine Freundin. Sie wollte gerne mit."
Ich beeilte mich, die beiden herein zu bitten. Zu allem Überfluss hatte sie wieder ihr Puppengesicht aufgesetzt, ließ absolut nicht erkennen, was in ihr vorging. Nur mühsam erholte ich mich von meinem Schock, erinnerte mich meiner Pflichten als Gastgeber und bot ...