1. Das geile Katerfrühstück


    Datum: 28.12.2019, Kategorien: 1 auf 1,

    Ein geiles Katerfrühstück
    
    Langsam wache ich auf. Ich habe einen ekligen pelzigen Geschmack auf der Zunge. Mein Schädel brummt, mein Kopf dröhnt. Bruchstückhafte Erinnerungen an gestern Abend bzw. heute Morgen kehren zurück. Ausgerechnet jetzt scheint die Sonne voll ins Zimmer. Ich kneife meine Augen zu und ziehe mir das Kissen über den Kopf.
    
    Ich hab mit meinen Kumpels so richtig einen abgeschädelt. In irgendeinem der Gläser oder Flaschen die ich eingesogen habe muss der Alkohol wohl schlecht gewesen sein.Mir ist kotz schlecht und mein Magen dreht sich um. Er rebelliert und ich versuche alles um nicht aufstehen zu müssen. Aber vergebens, ich springe auf und renne zur allseits bekannten Keramikschüssel die ich gerade noch rechtzeitig erreiche. Die nächsten Minuten hänge ich Kopf über in der Schüssel und mein Magen entledigt sich seines überdrüssigen Inhaltes. Ich sehe alte Bekannte wieder. Ist das nicht das Schnitzel? Und da der Kartoffelsalat. Kommt mir alles bekannt vor. Der Anblick macht es nur noch schlimmer. Ich übergebe mich weiterhin in einem zweiten mächtigen Anlauf. Da, war das nicht die Frikadelle gefolgt vom Nudelsalat?
    
    Wieder nimmt mein Magen Anlauf um sich weiter zu erleichtern, aber diesmal kommt nichts mehr. Alles ist raus. Dafür spucke ich wie ein König. Mir geht es so dreckig. Ich spüle alles weg und gehe zum Waschbecken. Ich gurgle mir den ätzenden Geschmack aus dem Mund oder versuche es zumindest. Eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht und die ...
    ... Lebensgeister fangen an sich zu regen. Ich trockne mich ab und will den Raum verlassen, da meldet sich mein Darm sehr heftig.
    
    Mit einem Sprung sitze ich auf der Schüssel. Wieder entledigt sich mein Astralkörper, der zugegebener Maßen im Moment eher ein bisschen wackelig auf den Beinen ist, seinen Ballast. Mir ist Hunde Elend. Ich schwöre mir nie wieder so einen drauf zu machen. Aber das passiert mir ja nicht zum ersten Mal.
    
    Endlich, alles ist raus. Alles weggespült und gereinigt. Ich dackel wieder zum Waschbecken. Beim Blick in den Spiegel sehe ich in ein fremdes Gesicht. Ich sehe aus wie fünfundvierzig. Die Augen liegen in den Höhlen. Die bleiche Haut, das kann unmöglich ich sein. Noch einmal der Versuch mich frisch zu machen. Aber es gelingt mir nicht richtig. In meinem Kopf arbeitet ein Hammerwerk. Ich will in eine Höhle kriechen und einen Monat keinen Menschen mehr sehen. Ich ertrinke in Selbst Mitleid und mir ist weiterhin elendig zu Mute.
    
    Ich erspare mir den Versuch etwas Wasser zu trinken. Ich merke das meine Magen sofort wieder rebellieren würde, obwohl ich großen Durst habe. Ich verziehe mich in meine Kiste und schließe die Vorhänge. Ab in die Poofe und pennen bis der Arzt kommt. Ich merke nicht wie ich langsam in den Schlaf gleite. Unruhige Träume begleiten mich.
    
    Ich schrecke auf. Es klingelt an der Tür. Es ist kurz nach 15.00 Uhr. Ich fühl mich immer noch beschissen. Wer klingelt denn jetzt da? Hoffentlich nicht meine Zechkumpane. Ich mache auf keinen Fall ...
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