1. Die FIONA-Trilogie - Das Attentat


    Datum: 04.01.2020, Kategorien: Betagt,

    ... einschlief, war ich noch lange wach. Rosis Erzählungen über ihren Buchclub und die spezielle Rolle meines Vaters in dem Zirkel lesbischer Frauen hatte meine Fantasie so angeregt, dass vor meinem geistigen Auge ein praller Porno mit einem impotenten alten Herrn ablief, der ein Quartett deutlich jüngerer Frauen bediente. Der innere Film erregte mich so sehr, dass ich mir diskret einen eigenen Höhepunkt verschaffte, der erste, vorsichtige Orgasmus seit dem chirurgischen Verlust meiner inneren weiblichen Körperteile. Es tat überraschenderweise unendlich gut.
    
    Vier Wochen später verlegte ich meinen temporären Lebensmittelpunkt nach Skye. Ich hatte mich aufgrund meiner Verletzungen und der entsprechenden Krankschreibung bis zum Halbjahr in kommenden Februar dienstuntauglich schreiben lassen. Dadurch war auch meine weitere Gehaltszahlung über die Versicherung der Schule gewährleistet. Eileen war für ein paar Tage mitgekommen, da wir als erste ‚Amtshandlung' das Urnenbegräbnis meines Vater absolvierten. Es war schön und überraschend zugleich, dass praktisch die komplette Gemeinde der drei südlichen Skyedörfer in der kleinen Kirche zum Trauergottesdienst zugegen war. Auf diese Weise lernte ich auf einen Schlag praktisch alle Nachbarn kennen.
    
    Unser Cottage hatte durch die Renovierungsarbeiten erheblich an Wohn- und Lebensqualität gewonnen. Gerade in der jetzt dunkler (und nasser) werdenden Jahreszeit machte sich die Aufhellung der Innenräume durch die einheitlich cremeweiße ...
    ... Wandfarbe, die hellen Holzfußböden und die weißen Holzschlafzimmer absolut positiv bemerkbar. Um nun auch für das richtige Licht zu sorgen, fuhren Eileen und ich für einen Tag nach Inverness und kamen mit einer praktisch kompletten neuen Lampenausstattung zurück. Den für die Montage notwendigen Elektriker besorgte Rosi uns mit einem Telefonanruf.
    
    Auch ansonsten war meine Nachbarin und frühere Freundin meines Vaters von unschätzbarer Bedeutung. Insofern war ich nicht besonders überrascht, als sie mit einer Einladung an Eileen und mich aufwartete.
    
    „Traditionell trifft sich alle vierzehn Tage unser Buchclub, abwechselnd bei mir oder bei Claire. Die nächste Runde ist am kommenden Freitag. Ihr seid beide herzlich eingeladen." Als Rosi in meinem Gesicht eine skeptische Zurückhaltung erblickte, setzte sie gleich nach. „Du brauchst keine Sorge zu haben, Fiona. Wir fallen garantiert nicht über Dich oder Eileen her." Sie lachte laut auf. „Wir sind ja keine Männer."
    
    Ich warf meiner Tochter einen kurzen Blick zu. Die Neugierde stand ihr ins Gesicht geschrieben. Dann nickte ich. „Danke, Rosi. Wir werden gerne kommen. Eileen fährt erst am Sonntag zurück."
    
    Rosie war echt begeistert. „Ich freue mich. Meine Clubmitglieder würden sehr gern die Tochter und die Enkelin unseres lieben Gary kennlernen."
    
    Das Buchclubtreffen fand routinemäßig bei Rosi statt. Es war ein wirklich sehr heterogenes Quartett. Neben der 38jährigen Dr. Claire Hamilton, die ich schon dienstlich in ihrer Arbeit als ...
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