1. Der große Bruder


    Datum: 17.01.2020, Kategorien: Schamsituation

    Die nachfolgende Geschichte ist mit „umgekehrten Vorzeichen“ geschrieben. Das war für mich als Autor nachvollziehbarer. Für das Thema <einseitige weibliche Nacktheit> müsst Ihr Euch die Rollen einfach vertauscht vorstellen, also kleiner Bruder und große Schwester.
    
    Prolog
    
    Viele Frauen, die einen älteren Bruder haben, werden wie ich bestimmt festgestellt haben, dass sich dieser während der Pubertät hervorragend eignet, um das andere Geschlecht schon mal aus nächster Nähe genauer in Augenschein nehmen zu können. Auch und gerade bevor einem dann eines Tages der erste Freund über den Weg läuft. Mein großer Bruder war für mich ein wunderbarer Sparringspartner, mit dem ich sozusagen den geschmeidigen Umgang mit Jungs trainieren konnte – sei es beim Streiten und
    
    Vertragen, sei es in Gesprächen oder einfach nur beim Quatsch machen. Aber das war nur die eine Seite. Ein weiterer für mich wichtiger Aspekt war, dass mir mein Bruder die Gelegenheit gab, aus nächster Nähe mit der männlichen Anatomie vertraut zu werden. Dafür hat er sich teils bewusst, teils unbewusst zur Verfügung gestellt. Manches hat er mitbekommen, manches nicht. Ich schätze, er weiß bis heute nicht, wie und in welchen Situationen ich ihn nackt gesehen und erlebt habe. In jedem Fall waren die
    
    Beobachtungen, die ich an ihm machen konnte, im Teenageralter von hohem Wert für meine Selbst-Aufklärung.
    
    Aber von vorne: Ich kam Mitte der Neunziger Jahre in die Pubertät. Meine Aufklärung zum Thema Sex & Co. ...
    ... erfolgte daher hauptsächlich durch die Bravo oder in Gesprächen mit meinen Freundinnen. Das Internet war damals noch kein großes Thema. Als meine Freundinnen und ich so 12, 13 Jahre alt waren, kamen unsere Gespräche immer mehr auf Jungs und die Erfahrungen, die wir schon mit ihnen gemacht haben. Am Anfang ging es dabei natürlich noch nicht um sexuellen Erfahrungen, sondern um erste Flirts, erste Dates und erste Küsse. Erst nach und nach wurde das berühmt-berüchtigte „erste Mal“ zu dem beherrschenden Thema, dem wir alle noch entgegenfieberten, teils ängstlich, teils neugierig. Als eines der wenigen Mädchen mit älterem Bruder konnte ich im Laufe der Zeit besonders viel zu unseren Gesprächen beitragen.
    
    Alle meine Freundinnen kannten meinen Bruder von uns zu Hause. Außerdem ging er auch an dieselbe Schule wie ich. Er ist drei Jahre älter als ich, was für uns damals gleichbedeutend war mit einem „Mann“. Und er war – und ist es auch heute noch – sehr attraktiv. Einige meiner Freundinnen waren wohl ziemlich verknallt in ihn. Allerdings waren die Freundinnen, die er in regelmäßigen Abständen hatte, immer in seinem Alter.
    
    Als sich die Themen, die meine Freundinnen und mich hauptsächlich bewegten immer mehr zu „Liebe, Sex und Zärtlichkeit“ – wie es damals so schön in der Bravo hieß –
    
    hin entwickelten, wuchs naturgemäß gleichzeitig das Interesse an der Anatomie des anderen Geschlechts.
    
    Schon aus eigenem Antrieb, aber nicht zuletzt auch als Verpflichtung gegenüber unserer ...
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