Süße Köstlichkeiten
Datum: 19.01.2020,
Kategorien:
Fetisch
... einen schönen Abend“, flötet die kleine Frau, stellt das Sektglas auf ihr Tablett, dreht sich um und verschwindet mit schwingender Hüfte in der Menge. Ich verfluche in Gedanken meine weiche Stoffhose und sehe nach unten. Mein Glied drückt sich deutlich durch den Stoff.
Vor mir auf dem Boden entdecke ich eine kleine Karte. Ich hebe sie auf. Meine Frau hält immer noch meine Hand und sieht in die Richtung, in die die Bedienung verschwunden ist. Abwesend spielt sie mit meinen Fingern und murmelt vor sich hin: „Die war aber hübsch… Ich möchte mit dir schlafen.“ Ich verschlucke mich fast. Da merke ich, dass meine Frau immer noch ganz in Gedanken ist. Hat sie gemerkt, dass sie das gerade laut gesagt hat? Mir kommt der Gedanke, dass ihr Wunsch möglicherweise gar nicht an mich, sondern an die Bedienung gerichtet war. Der Pausengong lässt uns kurz zusammenzucken, dann nehmen wir wieder unsere Plätze ein.
Das Stück quält sich mit dem Publikum durch den zweiten Akt. Ich merke, dass ich immer noch diese Karte in der Hand halte. Ob die süße Bedienung die verloren hat? Es handelt sich um die Visitenkarte eines Cafés. „Sans Coutellerie – Süße Köstlichkeiten“ steht darauf. Die Adresse befindet sich in der Nähe des Theaters. „Vielleicht gibt es da ja nachher noch was für uns“, flüstere ich meiner Frau ins Ohr und halte ihr die Karte hin. Sie blickt mir tief in die Augen, legt ihre Hand auf mein Bein und nickt einmal ganz langsam. Ihr Blick hat eine Dringlichkeit, die ich nicht deuten ...
... kann.
2)
Gegen Mitternacht hat das Trauerspiel schließlich ein Ende, und die erschöpften Besucher strömen durch die Türen des Theaters in die laue Sommernacht. Wir haben beschlossen, dass wir den kurzen Umweg wagen wollen um zu sehen ob Sans Coutellerie noch geöffnet hat. Das Café liegt in einer schmalen Seitengasse. „Na, Laufkundschaft haben die hier eher weniger“, sage ich zu meiner Frau. Die nimmt meine Hand und geht forsch auf die Schaufenster des Ladens zu. Das Innere liegt in einem weichen Licht, ist aber von außen gut zu erkennen. Seltsam, in dem kleinen Raum steht ein einziger Tisch mit zwei Stühlen. Ich überlege gerade, ob das Café wirklich geöffnet hat, da sehe ich auf der linken Seite ein leckeres Kuchenbuffet aufgebaut. „Das ist ja eine Riesenmenge für zwei Personen“ raune ich meiner Frau zu, die genauso interessiert durch die Scheibe blickt. Entschlossen zieht sie mich zur Tür und wir treten ein.
Uns umgibt ein süßer Geruch, den man am besten mit Kuchenduft beschreiben könnte. Ich sehe mich in dem Raum um. Er ist geschmackvoll eingerichtet, aber es gibt hier wirklich nur den einen Tisch. Er ist mit einer weißen Tischdecke bezogen und ansonsten leer. Er wirkt fast ein bisschen groß für nur zwei Personen. An der rechten Seite befindet sich eine Anrichte mit Getränken. Die Auswahl scheint ganz ordentlich zu sein, wenn auch ein bisschen sehr alkohollastig für ein Café. Neben der Theke ist eine Tür mit der Aufschrift „douche“. Ich stutze. Auch wenn ich kein ...