1. Martina und Joachim 03


    Datum: 20.11.2018, Kategorien: Erstes Mal

    3 Zärtliches Abtasten
    
    Sie trat nahe an mich heran. Ich dachte schon, dass es jetzt tatsächlich zu einem Kuss kommen würde, aber sie legte die Arme um meinen Oberkörper und zog mich fest an sich heran. Sie legte ihren Kopf an meine Brust und verharrte dort ganz still. Sie musste mein Herz klopfen hören, denn es pochte wie wild. Fast automatisch schlang auch ich meine Arme um sie. Ich roch den Duft ihrer Haare und küsste sie auf ihren Blondschopf. Ihre Brüste pressten sich ganz eng an mich, das brachte mich ziemlich rasch in Wallung. Ich befürchtete, dass sie es merken und sich erschrocken zurückziehen würde. Dann aber löste sie sich mit rotem Kopf von mir und setzte sich ins Auto.
    
    Ich war völlig durcheinander. Meine letzten Zweifel, ob sie etwas für mich empfand, verflüchtigten sich jetzt doch allmählich. Aber immer noch war ich viel zu vorsichtig, die Situation auszunutzen und sie mit Küssen oder irgendeiner gierigen Grapscherei zu überfallen. So mancher wird jetzt denken: ‚Oh Mann, jetzt geh doch endlich ran!', aber ich konnte das nicht. Nicht jetzt. Vielleicht wollte ich auch ganz unbewusst diese Phase des Herantastens, die ich als so unendlich schön und aufregend empfand, noch länger hinausziehen, bevor wir möglicherweise in einem nicht enden wollenden Sturm von Umarmungen und Küssen übereinander herfielen.
    
    Ich ging zur Fahrerseite und setzte mich ans Steuer. Wir schauten uns eine Weile an, ich hatte dabei das Empfinden, dass ihre Gesichtsfarbe noch dunkler ...
    ... geworden war. Aber sie hielt sich noch immer zurück -- wie ich auch.
    
    Schließlich fasste ich mir ein Herz. „Martina, ich, ich ..." Mein Herumstottern musste ihr meine totale Verwirrung verraten. „Ich hab irgendwie Angst, dass ich mir jede Menge Illusionen mache, aber ich will dir auf keinen Fall weh tun. Wenn du willst, dass ich dich nach Hause fahre, sag es mir sofort, ok?"
    
    Sie blickte zu Boden und spielte mit einem Troddel ihres T-Shirts. Leise antwortete sie: „Ich finde es sehr schön so." Lange Pause. Schon wollte ich meine Hand ausstrecken und sie zu mir hinziehen, als sie mich anschaute und fragte als ob nichts gewesen wäre: „Soll ich die Adresse ins Navi eingeben?"
    
    „Ja, das wär gut. Ich weiß zwar ungefähr, wie wir in die Gegend kommen, aber am Schluss hilft einem das Ding doch immer ganz gut."
    
    Unterwegs sprachen wir nicht viel. Jeder von uns hing seinen Gedanken nach -- wahrscheinlich sehr ähnlichen Gedanken.
    
    Im Lokal saßen nicht sehr viele Leute, eigentlich ungewöhnlich für einen Freitagabend. Aber uns sollte es recht sein. Wir ergatterten einen schönen Platz in einer Ecke, wo wir ganz für uns waren. Anscheinend waren wir uns beide einig, dass wir uns besser erst mal nicht über die letzten zwei Stunden unterhalten sollten. Der Appetit auf Essen könnte sonst auf ganz andere Dinge umgeleitet werden ...
    
    So quasselten wir lieber ganz ungezwungen über die Italienfahrt und unsere Schule im Allgemeinen. Ich erfuhr nebenbei, dass sie eine sehr gute Schülerin sein ...
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