1. Martina und Joachim 03


    Datum: 20.11.2018, Kategorien: Erstes Mal

    ... musste, wenn man von den Noten, die sie mir gegenüber erwähnte, auf die übrigen Fächer schließen konnte. Das merkte man auch sehr bald an ihrer Art, sich zu unterhalten. Da war nichts von Schülerhaftem, Oberflächlichem oder Teenager-Alberei zu spüren. Ich genoss die Unterhaltung mit ihr jedenfalls sehr, und wie selbstverständlich erzählte ich ihr von meinem Werdegang als Lehrer. Einzelheiten aus meinem früheren Leben behielt ich aber vorerst noch für mich -- es war mir zu peinlich, ihr zu erzählen, wie trottelig ich mich bisher gegenüber Frauen angestellt hatte.
    
    Unser Essen war ausgezeichnet, und ich spürte, wie sehr auch sie es genoss, lecker zu speisen, ein Gläschen Rotwein zu schlürfen und eine interessante und lustige Konversation dabei zu haben. Nach zwei Stunden mussten wir aber überlegen, wie es weiter ging, denn ich hätte als Fahrer nur noch Sprudelwasser trinken können, das wär dann auch komisch gewesen.
    
    „Und wie geht's jetzt weiter?" fragte ich sie deshalb.
    
    Sie lehnte sich zurück. „Ich weiß nicht", sagte sie unsicher. „Was möchtest du denn?"
    
    „Also eins möchte ich eher weniger: Dich nach Hause bringen. Aber wenn du das willst ..."
    
    Sie lächelte. „Glaubst du doch selber nicht. Wo wir gerade so schön beim Erzählen sind. Vielleicht kann ich dir ja noch ein paar intime Details über die Kollegen entlocken" setzte sie mit einem schelmischen Lächeln und Augenzwinkern hinzu.
    
    „Ach, so schaut's aus! Die Dame will mich aushorchen" gab ich lachend zurück. „Also ...
    ... gut. Ich schlage vor, wir fahren zu mir. Oder willst du noch irgendwo Party machen?" Ich wusste zwar selbst nicht, was ich mit letzterem Gedanken eigentlich meinte, aber wär ja mal interessant, was sie vorschlagen würde. Ob sie mich in eine Disco abschleppen würde? Wäre ein ziemlich neues Erlebnis für mich. Wahrscheinlich würden sie mich in Jeans und T-Shirt sogar reinlassen, ganz so alt sah ich ja noch nicht aus.
    
    „Nee, Party hab ich keine Lust zu. Würde es mir gerne ein bisschen gemütlich machen. Lass uns ruhig zu dir fahren."
    
    Ich war nicht nur erleichtert, dass wir uns nicht noch weiter unter andere Leute mischen müssten, ich war auch froh darüber, wie viel Vertrauen sie offenbar zu mir hatte. War ja schließlich nicht völlig normal, dass ein Mädel einfach so zu einem Fremden mit nach Hause kam. Naja, soo fremd war ich ihr vielleicht auch wieder nicht.
    
    Wir kamen bei mir zu Hause an, und sie war zunächst etwas erstaunt. „Du hast ein eigenes Haus? Wow!"
    
    „Na, so dolle ist das jetzt auch wieder nicht. Haben meine Eltern von meiner Oma geerbt, und weil sie selbst eins haben, haben sie es mir überlassen. Bin also kein Krösus."
    
    Zum Glück war aufgeräumt. Ich war aber sowieso nicht der typische Junggeselle, bei dem es abends wie nach einem Bombenangriff aussah. Sie hüpfte jedenfalls direkt aufs Sofa probierte die Federung aus und meinte: „Hier lässt's sich leben!"
    
    ‚An diese Bemerkung werd' ich dich nochmal erinnern' dachte ich still bei mir und fragte höflich: „Was ...
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