Spieglein, Spieglein ...
Datum: 30.01.2020,
Kategorien:
Sonstige,
... Geheimnis zwischen den beiden und mir. Also werde ich auch dir nichts darüber erzählen!"
Marie machte einen Schmollmund, blieb aber trotzdem noch einen Moment stehen. Doch dann hellte sich ihr Gesicht etwa auf und sie sah wieder zuversichtlicher aus.
"Aber vielleicht kann ich euch mit irgendwas von euerer Meinung abbringen, doch ein paar Einzelheiten zu verraten?"
Dabei sah sie mich mit großen Augen an und es sah fast niedlich aus. Dem konnte ich nicht widerstehen. Also überlegte ich einen Moment und meinte dann: "Ich werde dein Angebot überdenken. Vielleicht fällt mir etwas ein, was mich interessieren könnte! Allerdings könntest du mir vorher noch verraten, warum du das eigentlich wissen möchtest?"
Marie druckste etwas herum, aber als ich ihr sagte, dass ich ihr nichts verraten würde, wenn sie es mit nicht sagt, kam sie mit der Sprache heraus.
"Die Dame des Hauses, Klaras Mutter, Elisabeth, hat mich dazu befragt. Sie traut all dem nicht und ist unheimlich neugierig drauf. Immerhin ist ihr Favorit ausgestochen worden und das kann sie nicht verwinden. Außerdem interessiert es mich auch!"
Daher wehte also der Wind. Eigentlich hätte ich es mir denken können. Marie wiederum hatte den großen Vorteil, dass sie um mich wusste, was Klaras Mutter nicht bekannt war. Ein Vorteil, den sie jetzt ausspielen konnte. Dabei fragte ich mich sehr, was für sie dabei heraussprang.
Genau danach fragte ich sie jetzt. "Und was bekommst du für die Informationen? Du machst das ...
... doch nicht umsonst, so dumm wirst du nicht sein!"
Wieder druckste sie herum und man konnte sehen, dass sie nicht wirklich mit der Antwort heraus wollte. Doch sie wusste, dass sie ohne eine Antwort sicher keine Informationen erhalten würde.
"Ich habe jemanden kennengelernt, den ich gerne heiraten würde. Dafür ist meine Aussteuer und Mitgift aber nicht hoch genug. Die Frau des Hauses hat mir versprochen, diese soweit anzuheben, dass ich heiraten kann!"
Eine wirklich logische Erklärung, es fügte sich nahtlos ineinander und ich war mir sicher, dass Marie viel zu naiv war, um sich etwas auszudenken, mich zu belügen.
"Also gut, ich werden es mir überlegen. Komm morgen wieder, bis dahin habe ich mir überlegt, was ich von dir haben möchte!"
Marie nickte nur einmal, drehte sich wortlos um und ging mit gesenktem Kopf in Richtung Tür.
Wieder grinste ich in mich hinein, schüttelte einmal mit dem Kopf und überlegte, was ich haben wollte. Dabei fiel mir aber nicht viel ein. Noch nicht. Doch bis zum nächsten Tag hatte ich noch genug Zeit dafür.
Gegen späten Nachmittag kam Klara wieder. Sie hatte ausgesprochen gute Laune und sang leise vor sich hin. Sie tat so, als wenn sie nichts von meiner Anwesenheit wusste. Leichten Schrittes tanzte sie durch ihr Zimmer, drehe sich immer wieder um die eigene Achse und lachte mehrfach befreit auf.
Während ich ihr dabei zusah, fragte ich mich, ob ich ihr das von Marie erzählen sollte, kam aber zu dem Schluss, dass sie nicht alles ...