1. Spieglein, Spieglein ...


    Datum: 30.01.2020, Kategorien: Sonstige,

    ... ich die Vorstellungen nur genießen, die mir durch den Kopf rannen und Bilder lieferten, die mir gefielen.
    
    Am Morgen fühlte ich mich wie gerädert. Da ich aber noch viel Zeit hatte, bis es soweit war, konnte ich noch eine ganze Zeit lang vor mich hindämmern. Viel brachte das nicht, aber da es schön warm und kuschelig war, konnte man es durchaus als angenehm empfinden.
    
    Die Uhr tickte weiter und weiter. Irgendwann war es dann soweit, aufzustehen und mich anzuziehen. Eine Stunde später stand ich geduscht und frisch rasiert vor dem Spiegel. Einmal checkte ich noch mein Äußeres überprüfte das Päckchen mit dem Schal und trat durch die Scheibe auf die andere Seite.
    
    Klara erwartete mich bereits. Sie umarmte mich, wie inzwischen immer wenn ich erschien, und öffnete das größte der Fenster. Ich konnte schlecht durch ihre Tür ins Haus kommen, das wäre aufgefallen. Also musste ich den offiziellen Weg nehmen.
    
    Ich kletterte hinaus und war sehr froh darüber, dass Klara nicht höher wohnte.
    
    Es war etwas seltsam, immerhin war ich das erste Mal außerhalb des Hauses und sah mich erst einmal verwundert um. Klaras Fenster waren zuvor immer bedeckt gewesen, so hatte ich nicht heraussehen können und auch nicht gedurft. Immerhin hätte jemand vorbeigehen könnten und mich entdeckt. Das wiederum wäre nicht gut gewesen.
    
    Das Haus von Klaras Eltern war groß, aber bei Weitem kein Schloss. Es hatte mehr die Ausmaße einer größeren Villa. Weitere Häuser in vergleichbarer Größe standen darum ...
    ... herum, wobei sie alle mit ausladenden Gärten umgeben waren. Das wiederum hatte den großen Vorteil, dass ich relativ einfach aus dem Fenster klettern konnte, ohne Aufmerksamkeit zu erzeugen. Zumindest wenn Klara zuvor nachsah, ob die Luft rein war.
    
    Draußen angekommen atmete ich erst einmal tief ein. Die Luft hatte etwas Reines, nicht so verbraucht, wie in den Städten die ich kannte. Luftverschmutzung war noch kein Thema.
    
    Ich sah einmal an mir herunter, um meine Bekleidung zu überprüfen. Die kleine Kletteraktion hatte vielleicht Spuren hinterlassen. Da dies aber nicht der Fall war, strich ich noch einmal den Stoff glatt und ging dann mit möglichst selbstsicheren Schritten zum Eingang, der sich entsprechend wuchtig präsentierte. Man musste zwei Stufen nach oben gehen, wobei eine Überdachung auf zwei massiven Säulen dafür sorgte, bei Regen nicht nass zu werden. Auf dieser Überdachung war ein Gitter angebracht und sollte wohl einen Söller darstellen, doch da keine Tür vorhanden war, war es eher Zierde, als dass es irgendwelchen Nutzen hatte. Mehr scheinen, als sein.
    
    Auch vor der Tür atmete ich noch einmal tief durch, erst dann nahm ich den schweren Klopfer aus Messing in die Hände und ließ ihn gegen die Eingangstür schlagen.
    
    Dumpf hörte es sich an, als der Schall durch den dahinter liegenden Raum fortsetzte. Zehn Sekunden vergingen, bis die Tür geöffnet wurde.
    
    Der Hausherr persönlich stand vor mir und sah ich neugierig an.
    
    "Ich nehme an, dass ihr Herr Christoph seid. ...
«12...120121122...209»