Spieglein, Spieglein ...
Datum: 30.01.2020,
Kategorien:
Sonstige,
... hatte.
"Etwas für deinen Vater. Er wartet schon drauf!"
Klara kam zu mir, nahm den Sack in die Hand und schien ihn einen Moment zu wiegen, sah aber nicht hinein.
"Ich bringe ihm das eben! Wartet einen Moment, ich bin gleich wieder da!"
Ich hatte nicht vor, sofort wieder zu gehen. Von daher musste mir Klara das nicht sagen.
Es dauerte wieder eine halbe Stunde, bis sie wiederkam. Wahrscheinlich hatte ihr Vater schnell die Ware geprüft und Klara erst danach wieder zurückgeschickt. Zukünftiger Schwiegersohn hin, zukünftiger Schwiegersohn her. Der Geschäftsmann prüfte natürlich alles, egal, von wem es kam.
Als Klara wiederkam, konnte man an ihr erkennen, dass alles gut war. Sie summte leise vor sich hin und sah mich lächelnd an.
"Vater lässt danken. Er hat gesagt, dass er es sicher für einen sehr guten Preis verkaufen kann. Ihr müsstet aber noch über das Geschäft reden. Es geht schließlich um viel Geld. Der Gewinn muss schließlich gerecht aufgeteilt werden. Ich warne euch aber jetzt schon. Vater ist schlau und kennt in Geschäften keine Freunde. Lasst euch nicht übers Ohr hauen!"
"Och, das wird er nicht. Ich kann die Lieferungen auch ganz schnell einstellen. Das wird weder ihm noch seinen beiden Frauen gefallen!"
Klara sah mich durchdringen an. Sie wusste nicht genau, was sie von meiner Äußerung halten sollte. Immerhin war sie eine der beiden Frauen und einen solchen Fisch wie mich, ließ man nicht mehr vom Haken. War ich also unzufrieden, würde sie es ...
... auf kürzere oder längere Sicht auch werden.
Um ihre Gedanken daran zu beenden, zog ich die Schachtel mit dem Parfüm hervor und legte sie auf meine Beine.
"Ich habe da etwas für dich!", meinte ich grinsend und riss Klara damit aus ihrer überlegenden Haltung. Neugierig kam sie sofort zu mir und griff nach der Schachtel. Dann öffnete sie diese mit leicht zitternden Fingern. Als sie die hübsche Glasflasche sah, kam ein leises Jauchzen aus ihrem Mund. Sie konnte sich gut vorstellen, was es darstelle, denn sie konnte die leicht Rosa eingefärbte Flüssigkeit durch das Klarglas erkennen. An sich war die Flasche schon etwas Besonderes für sie. Klarglas war sehr teuer, das hatte sie mir schon bei den Weingläsern gesagt, von daher hatte alleine die Flasche schon einen gewissen Wert.
Klara nahm die Flasche heraus und öffnete sie, was ihr einige Schwierigkeiten machte. Doch als sie diese endlich offen hatte, führte sie dies an ihre Nase und sog den Duft hinein, hielt den Atem an.
Es gefiel ihr, davon war ich überzeugt, denn ein Lächeln machte sich breit. Noch einmal wiederholte sie das Einatmen. Erst dann ließ sie ihre Hand wieder sinken. Sofort hielt sie einen Finger der anderen Hand an die Öffnung und kippte die Flasche. Von der Flüssigkeit benetzt führte sie diesen Finger unter ihr Ohr und verrieb es dort.
"Wunderbar!", flüsterte sie und zog ein weiteres Mal die Luft schnüffelnd ein.
"Christoph, ihr wisst genau, wie man eine Frau betören kann. Ich danke euch für dieses ...