Spieglein, Spieglein ...
Datum: 30.01.2020,
Kategorien:
Sonstige,
... ging über ihr Gesicht. Dann winkte sie noch einmal und verschwand so schnell wie möglich wieder aus dem Zimmer.
Als sie gegangen war, überdachte ich noch einmal die ganze Situation. Marie konnte tatsächlich recht haben. Es sprach nichts gegen das, was sie gesagt hatte, wenn man es genau überdachte. Konnte aber auch ganz anders sein. Mit diesen Gedanken legte ich mich wieder auf mein Bett und schlief für eine Weile ein. Erst als ich wieder etwas hörte, wachte ich automatisch auf. Es war Klara, die zurückgekommen war und durch den Raum ging.
"Hallo, seid ihr da?", kam ihre honigsüße Stimme an mein Ohr.
Ich meldete mich und Klara setzte ihr Unschuldsgesicht auf.
"Vater lässt fragen, wann die nächste Lieferung kommt. Er hat reiche Abnehmer gefunden, die sofort und in bar zahlen würden!"
"Ich kann schon morgen liefern. Wenn das zeitlich reicht?"
"Wird schon gehen, es würde auch gut sein, wenn es mehr wäre. Das Doppelte oder Dreifache wäre durchaus möglich. Vielleicht lässt es ich ja einrichten?"
"Ich werde tun, was sich machen lässt. Es sollte aber möglich sein!"
Bei dieser Antwort überdachte ich meine Vorräte und wusste genau, dass es reichen würde. Das wollte ich aber nicht gleicht sagen, es sollte wenigstens so aussehen, als wenn es auch für mich nicht so leicht sein würde, es zu beschaffen. Das verlieh dem ganzen mehr Glanz von meiner Seite aus.
Dann gähnte Klara, um zu zeigen, dass sie müde wäre. Dabei war es noch recht früh. Doch das war ihr ...
... egal. Sie wollte schlafen und hatte anscheinend kein Auge für mich. Vielleicht war sie auch wirklich müde. Sie ging ins Bett und hatte wenig später die Augen geschlossen.
Ich konnte lange nicht schlafen, zum einen hatte ich genug geruht und zum anderen gingen mir die Worte von Marie durch den Kopf. Immer wieder musste ich daran denken und wog ab, was gelogen und was sie Wahrheit war. Doch ich kam zu keinem Ergebnis. Im Gegenteil, mein Argwohn wurde immer stärker. Wenn man es sich genau überlegte, tat Klara nur etwas für mich, wenn sie dafür ordentlich belohnt wurde. Vielleicht ein Zeichen für Maries Aussage.
Am nächsten Morgen verabschiedete sich Klara von mir. Sie meinte nur, dass sie weg müsste und es wäre schön, wenn ich die Ware schon einmal in ihrem Zimmer bereitstellen würde. Ihr Vater würde sie später abholen.
Ich wartete nur, bis sie gegangen war, holte das Gewünschte und stellte es auf den Fußboden des Zimmers. Später kam nur noch Klaras Vater und nahm die Waren mit. Mehr geschah nicht.
Klara blieb den ganzen Tag weg. Auch gegen frühen Abend war sie nicht da, dafür kam Marie noch einmal ins Zimmer.
"Habt ihr mit Herrn Christoph gesprochen?", fragte sie leise.
"Ja, habe ich, wann soll er denn hier sein?"
"Morgen wäre sehr gut. Immerhin hat Herr Christoph heute etwas sehr Wertvolles gebracht, darüber werden sie sich sicher unterhalten. Gegen Abend wäre gut. Klara wird dann sicher auch da sein!"
"Wo willst du dich denn mit Herrn Christoph ...