1. Spieglein, Spieglein ...


    Datum: 30.01.2020, Kategorien: Sonstige,

    ... dir so sehr auf der Seele liegt. Vielleicht kann ich ja was für ihn tun?"
    
    "Also, er gibt eine Menge Geld für Klara aus, die er einmal heiraten möchte. Aber Klara denkt gar nicht daran, sich mit ihm zu verbinden. Sie und ihre Eltern sagen zwar, dass sie an keinem Titel interessiert sind, aber das stimmt nicht. Sie wollen Reichtum und Macht. Den Reichtum bekommen sie von euch, die Macht von ihrem vorherigen Verlobten, der noch gar nichts davon weiß, dass Herr Christoph um ihre Hand anhalten wird. Das Verlöbnis ist noch gar nicht gelöst.
    
    Er ist schon so alt, dass er mit Klara eigentlich nichts mehr anfangen kann. Wenn er Glück hat, wird er noch ein paar Monate mit ihr verbringen, ob das besonders schön für ihn wird, das glaube ich nicht. Insgeheim planen die Drei schon, dass ihm etwas zustößt. Sie wollen nicht einmal diese paar Monate abwarten.
    
    Sie raffen alles zusammen, was sie bekommen können, und zahlen Herrn Christoph nur einen verschwindend geringen Anteil an den Einnahmen für die Gewürze. Wenn die Zeit gekommen ist, werden sie sicher dafür sorgen, dass Herr Christoph auch verschwindet. Es wäre nicht der erste Verlobte, der niemals wiedergesehen wurde.
    
    Versteht ihr jetzt, warum Herr Christoph gewarnt werden muss. Es ist dringend, aber ich komme nicht alleine an ihn heran. Daher habe ich mir gedacht, dass ihr ihn vielleicht einmal alleine antrefft!"
    
    Hier stoppte Marie mit ihrer Erzählung. Sie sah sich wieder um und mir wurde klar, warum sie das tat. Sie ...
    ... wollte nicht dabei überrascht werden, wenn sie mir das erzählte. Es hätte sicher übel ausgehen können.
    
    "Sag mal Marie, warum ist dir Herr Christoph so wichtig? Du kennst ihn doch kaum!", fragte ich sie und sie wurde etwas rot im Gesicht.
    
    "Ach wisst ihr, ich mag ihn irgendwie. Wenn ich ihn sehe, pocht mein Herz kräftiger und schneller. Ich ...!
    
    Marie hörte auf einmal auf damit etwas zu sagen, verstummte blitzartig, denn es waren leise Stimmen zu hören, die langsam lauter wurden. Doch sie kamen nicht ins Zimmer, sondern gingen anscheinend daran vorbei.
    
    "Kannst du denn beweisen, dass es so ist, wie du erzählt hast?"
    
    "Nein, kann ich nicht, aber wenn Herr Christoph wieder da ist, könnte ich ihm etwa zu hören geben. Wenn die Drei zusammen sind, kann man sie belauschen. Meistens unterhalten sie sich über das, was sie als Nächstes vorhaben. Das würde doch schon reichen oder nicht?"
    
    "Ich denke schon. Wann wäre denn der beste Zeitpunkt?"
    
    "Meistens sind sie abends zusammen, zum Abendessen. Das ist so gegen sieben. Wenn Herr Christoph dann einmal ungesehen ins Haus kommen würde, würde ich ihn in einem Raum führen, wo er es mit anhören kann!"
    
    Das war mehr als interessant und ich wollte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Bei Marie war ich mir fast sicher, dass sie mich nicht hinters Licht führen wollte. Zumindest schätzte ich sie nicht so ein, sie war nicht der Typ Mensch, der sich dafür eignete.
    
    "Ich werde es ihm sagen!", antwortet ich Marie und ein Lächeln ...
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