1. Spieglein, Spieglein ...


    Datum: 30.01.2020, Kategorien: Sonstige,

    ... Wirklich Glänzende bekam man nur, wenn man sie polierte. Lächelnd lud ich sie in mein Auto und fuhr zurück.
    
    Am späten Abend kam Klara wieder und hielt einen größeren Leinenbeutel in ihren Händen. Sie kam zum Spiegel und legte ihn auf einen der Beistelltische. Dann verschwand sie wieder, ohne sich nach mir zu erkundigen. Wahrscheinlich dachte sie, dass ich nicht da wäre. Also griff ich durch das Glas und hob das Säckchen an, was schwerer war, als ich gedacht hätte. Mehrere Kilo schwer war es, und als ich es herübergeholt hatte, macht ich es auf.
    
    Goldig glänzte es mir entgegen. Ich griff hinein und ließ die Münzen klappern. Eine Wohltat für meine Ohren. Sofort holte ich alle anderen Münzen, die ich schon hatte und ließ sie mit in das Säckchen fallen. Danach ging ich in die Küche, holte meine Küchenwaage und legte das Säckchen darauf. Gespannt sah ich zu, wie sich der Zeiger einpendelte.
    
    Über sechs Kilogramm zeigte die Waage an und ich wollte es fast nicht glauben. Mehrmals justierte ich sie nach, kam aber immer wieder auf dasselbe Ergebnis. Danach überschlug ich kurz den Goldpreis und kam auf eine Summe, die mir sehr gefiel. Ein sehr einträgliches Geschäft. Immerhin war alles in relativ kurzer Zeit über die Bühne gegangen. So gesehen, ein hervorragendes Geschäft. Wenn ich so weiter machte, würde mein Plan aufgehen. Dabei fiel mir ein, dass ich sicher nur einen wirklich kleinen Anteil von dem ganzen Geschäft bekommen hatte. Wenn das so war, musste Klaras Familie ein ...
    ... noch wesentlich größeres Geschäft gemacht haben. Ging ich noch davon aus, dass kein Haus gekauft worden war, musste sich das Gold geradezu stapeln. Dabei war ich mir sicher, dass sie alles im Keller aufbewahrten. Menschen, die auf diese Weise ihr Geschäft machten, vertrauten keiner Bank. Die Bank hätte wahrscheinlich irgendwann unangenehme Fragen gestellt.
    
    Also fragte ich mich wirklich, was wohl in dem Kellerraum alles lagerte. Ich würde es herausfinden, da war ich mir sicher. Es kam nur auf den richtigen Zeitpunkt an.
    
    Es war fast Mitternacht, als Klara wieder den Raum betrat. Sie zog sich einfach um und wollte gerade ins Bett steigen, als ich mich meldete.
    
    "Na Klara, läuft alles so, wie es sein soll?"
    
    Klara erschrak ein wenig, hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich noch auf war. Sie kam herüber und stand in ihrem Nachthemd vor mir.
    
    "Oh, ihr seid ja noch wach. Das habe ich nicht angenommen. Entschuldigt bitte!
    
    Ja, es ist alles prächtig. Das Haus ist noch besser als ich es mir erträumt habe. Die beiden Kleider sind ebenfalls in Arbeit. Ich werde sie euch zeigen, wenn sie fertig sind.
    
    Wie ich sehe, habt ihr euren Anteil erhalten. Ich hoffe, es entspricht euren Erwartungen. Vater hat gesagt, dass die Geschäfte besser gelaufen sind, als er gedacht hätte. Daher ist euer Anteil auch größer ausgefallen. Was denkt ihr eigentlich, damit anzufangen?"
    
    Kurz dachte ich darüber nach und kam auf eine gute Idee.
    
    "Ich weiß es noch nicht. Vielleicht gebe ich es ...
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